Magnus-Hirschfeld-Platz in Nürnberg verwüstet
Er ist ein Denkmal für homosexuelle Opfer des Nationalsozialismus
Unbekannte haben den neuen Magnus-Hirschfeld-Platz am Sterntor in Nürnberg verwüstet, der erst 2019 nach dem Sexualwissenschaftler umbenannt worden war.
Dabei wurden eine Regenbogenparkbank, eine Gedenkstele und eine Gedenkkugel mit queerfeindlichen Schmierereien versehen, wie die Stadt am Freitag mitteilte. Darüber hinaus wurde die Gedenkkugel aus ihrer Verankerung gerissen. Die Stadt spricht von einem abscheulichen Angriff.
Gemeinsam mit der queeren Community verurteilte Bürgermeister Christian Vogel (SPD) diese Taten. Die Stadt Nürnberg stelle Strafantrag, heisst es. «Dieses Verhalten ist nicht akzeptabel», so Vogel in einer Pressemitteilung. «Wir sind Stadt des Friedens und der Menschenrechte, wir werden weiter aktiv gegen jede Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit einstehen. Nürnberg ist eine vielfältige Stadt und die queere Community ist elementarer Teil davon, wir stehen Seite an Seite.»
«Traurig und erschütternd» Weiter erklärte Vogel: «Wer Menschen wegen ihres Geschlechts, ihres Aussehens, ihres Glaubens oder wegen ihrer sexuellen Orientierung angreift, greift unsere Zivilgesellschaft an. Angriffe auf betroffene Menschen oder, wie hier, Gedenkorte werden von uns nicht toleriert. Dass es überhaupt dazu kommt, ist traurig und erschütternd.»
Die Stadt Nürnberg sei bei der Aufklärung des Falls in engem Austausch mit der Nürnberger Community wie dem Verein Fliederlich e. V. und dem CSD-Verein Nürnberg, des Weiteren berät die Beauftragte für Diskriminierungsfragen und LGBTIQ der Stadt Nürnberg bei konkreten Vorfällen, heisst es.
Wann genau das Denkmal verwüstet wurde, ist unbekannt. Die Polizei geht von einem Zeitraum zwischen Ende September und Mitte Oktober aus. Beamt*innen suchen nach Hinweisen und Zeug*innen.
Nach heftiger Kritik hatte die Nürnberger Kulturkirche St. Egidien im Sommer 2023 ihre Ausstellung «Jesus liebt» mit Bildern von Rosa von Praunheim vorübergehend geschlossen (MANNSCHAFT berichtete).
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