++ Ermittlungen nach CSD Döbeln ++ Selbstbestimmung abgelehnt ++

LGBTIQ-Kurznews

CSD Bautzen
Pride Fahne beim CSD (Symbolbild: dpa)

Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland

Unser Nachrichtenüberblick für die Woche ab dem 1. Okober 2024.

++ Zwei Verdächtige nach Anschlag mit Buttersäure ++

Nach einer Attacke mit Buttersäure beim CSD in Döbeln hat die Sonderkommission Rechtsextremismus am Mittwoch Gebäude im Landkreis Mittelsachsen durchsucht. Zwei Männer stünden in Verdacht, in der Nacht zum 21. September auf dem Gehweg und an einem Spielplatz vor dem Bahnhof Buttersäure verteilt zu haben (MANNSCHAFT berichtete). Der üble Geruch habe Teilnehmer*innen des CSD von dem Ort fernhalten sollen, so das LKA in einer Mitteilung.

Die Säure habe mit einem speziellen Bindemittel entfernt werden müssen, was erhebliche Kosten verursacht habe, hiess es Die Ermittler*innen suchen nun auch nach Zeugen, die an jenem Morgen dort unterwegs waren und unangenehmen Geruch wahrgenommen hatten. Ermittelt wird wegen Sachbeschädigung.

++ Freie-Wähler-Chef geht ++

Der Noch-Landesvorsitzende in Rheinland-Pfalz, Stephan Wefelscheid, hat seinen angekündigten Abschied mit einer für ihn problematischen inhaltlichen Neuausrichtung der Partei begründet. Ähnlich sehen das zwei weitere Vorstandskollegen, die wie Wefelscheid ihren Hut nehmen. «Sie erleben gerade eine Standortbestimmung», sagte Wefelscheid in Mainz vier Tage nach einem sehr kontrovers verlaufenen Landesparteitag. Die Partei erlebe eine Metamorphose.

Für Aufsehen hatte beim Parteitag u.a. eine Diskussion zur Queerpolitik gesorgt. In einem später zur weiteren Beratung verwiesenen Antrag wurde das Selbstbestimmungsgesetz abgelehnt, mit dem trans, inter und nicht-binäre Menschen anmelden können, dass sie Geschlechtseintrag und Vornamen ändern möchten. In der ursprünglichen Version eines weiteren Antrags war gefordert worden, an öffentlichen Gebäude nicht mehr die Regenbogenflagge aufzuziehen. 

++ Tag der offenen Moschee ++

«Jedes Leben zählt!», heisst in der Einladung der Berliner Moscheen an alle Bürger*innen: «Das Leben ist in allen seinen Facetten ein kostbares Gut, ein Geschenk Allahs, das es zu schätzen und zu schützen gilt.» Die Facette LGBTIQ ist damit erfahrungsgemäss nicht gemeint, sagt Seyran Ateş. Und: «Sie meinen auch nicht Andersgläubige. Denn der Antisemitismus zeigt sich gerade in diesen Moscheen ziemlich deutlich.»

Ates weiter: «Es gibt leider viele Muslime, die aus allen Menschen Muslime machen wollen. Dieser Weltbeherrschungstraum von Islamisten zeigt aktuell sein Gesicht überall auf der Welt. Die Vereinnahmung des 3. Oktober (Nationalfeiertag) ist für mich ein Zeichen in diese Richtung. Denn sie wollen nichts mit der Deutschen Einheit zu tun haben. Zudem sollten sie ihre Moschee das ganze Jahr über für alle Menschen öffnen.» Die LGBTIQ-freundliche Ibn Rushd-Goethe Moschee von Ates bleibt am 3. Oktober geschlossen, «aus Respekt für den Tag der deutschen Einheit», so die offen bisexuelle Gründerin Ateş.

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