++ Hat Alice Weidel abgeschrieben? ++ Köln bekommt Dirk-Bach-Platz ++
Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer
Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 11. Dezember.
++ Plagiatsvorwürfe gegen Alice Weidel ++
Die AfD-Bundeschefin sieht sich Plagiatsvorwürfen im Zusammenhang mit ihrer Doktorarbeit ausgesetzt. Die Universität Bayreuth teilte am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, sie prüfe einen «Plagiatsverdacht». Weidel wies die Vorwürfe in einem Video auf der Plattform X (früher Twitter) zurück. Die offen lesbische Politikerin sprach von einer Kampagne gegen sie persönlich angesichts relativ hoher Umfragewerte für die AfD.
Zuvor hatten die Süddeutsche Zeitung berichtet, zwei Plagiatesucher hätten sich an die Universität Bayreuth gewandt. Demnach werfen sie Weidel vor, in ihrer mit «Summa cum laude» ausgezeichneten Doktorarbeit aus dem Jahr 2011 bei übernommenen einzelnen Passagen, zusammenhängenden Sätzen oder auch Satzfragmenten die Quellen nicht oder nicht ausreichend gekennzeichnet zu haben. Mit einer Entscheidung der Uni sei nicht vor Ende Januar zu rechnen.
++ Urteil: Köln bekommt Dirk-Bach-Platz ++
Da sich Bezirksvertretung und Stadtrat nicht einigen konnten, musste das Verwaltungsgericht eine Richtung vorgeben: Im Streit ging es darum, wer die Fläche neben der Kölner Oper zum Dirk-Bach-Platz machen darf. Denn, wie der WDR berichtet, darf zwar die Bezirksvertretung Namen für Strassen und Plätze vergeben, bei Plätzen ist das aber anders.
Für die Gestaltung sei der Stadtrat zuständig, sagt das Gericht – für die Benennung wiederum die Bezirksvertretung. Die Stadt argumentierte, dass Oper und Schauspielhaus ein Ensemble bilden, und war darum dagegen. Aber das liess das Gericht nicht gelten. Bezirksvertretung und viele Bürger*innen hätten den Ort gewählt, weil Bach zu Lebzeiten im Schauspielhaus oft aufgetreten sei. Der 2012 verstorbene Schauspieler und Moderator habe dort den «Grundstein seiner Karriere» gelegt, so ein Richter.
++ Versorgung mit Prep stabil ++
Nach Medienberichten, wonach denen die Prep-Versorgung gefährdet sei, teilt die Präventionskampagne der Deutschen Aidshilfe für MSM, Iwwit, mit: Zwar gebe es lokale Engpässe, aber die Versorgung an sich sei zurzeit nicht gefährdet. Gegebenenfalls müsse man sich mit Ein-Monats- statt Drei-Monats-Packungen behelfen. Dadurch steige allerdings die Zuzahlung für die Patient*innen von einmal auf insgesamt dreimal zehn Euro im Quartal.
Nutzer*innen sollten nicht verunsichert werden oder abgeschreckt werden. Die Prep sei weiterhin verfügbar, und die Deutsche Aidshilfe setze sich dafür ein, dass das auch so bleibe.
++ Nach Brandanschlägen: Täter soll in Psychiatrie ++
Der 63-jährige Mann, der in Berlin u.a. einen Brandanschlag auf einen lesbischen Verein verübt haben soll, soll wegen schwerer psychischer Krankheit dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden. Das beantragte die Staatsanwaltschaft beim Landgericht, wie am Mittwoch mitgeteilt wurde. Die Krankheit beeinträchtige die Schuldfähigkeit des Mannes.
Der Mann soll am 12. August die zu einer Bücherbox umgebaute Telefonzelle in Grunewald angezündet haben. Er soll dabei ein antisemitisches und den Holocaust leugnendes Schreiben hinterlassen haben. Am selben Tag soll er einen Brandsatz auf das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen gelegt haben. Am 14. August soll er einen Brandanschlag auf einen Verein lesbischer Frauen in Neukölln verübt haben und einige Tage zuvor auch anti-muslimische Zettel u.a. an eine Moschee gehängt haben. Der Mann wurde festgenommen und gestand die Taten. Insgesamt seien über 30 Fälle von Äusserungen mit homofeindlichen oder volksverhetzenden Inhalten bekannt geworden, so die Staatsanwaltschaft.
++ Knud Wechterstein gewürdigt ++
Hessens Sozial- und Integrationsminister Kai Klose (Grüne) hat den Gründer des Vereins Rainbow Refugees Frankfurt als einen Menschen des Respekts geehrt. Mit dieser Auszeichnung der Landesregierung wird der besondere Einsatz Ehrenamtlicher hervorgehoben. Seit mehr als acht Jahren setze sich Wechterstein besonders dafür ein, «dass queere Geflüchtete in Hessen Sicherheit, Anerkennung und eine Heimat finden. Mit Unterstützung der hessischen Aids-Hilfen hat er wesentlich dazu beigetragen, dass der Rainbow Refugee Support zu einem verlässlichen und nicht mehr wegzudenkenden Partner der Landesregierung geworden ist», so Klose in seiner Rede.
Knud Wechterstein und sein Team arbeiten ehrenamtlich und helfen mit ihrem Engagement nicht nur queeren Menschen, die Unterstützung benötigen, sondern stärken mit ihrem Handeln auf vielfältige Weise das Ehrenamt. In Hessen sind mehr als 2,5 Millionen Menschen ehrenamtlich im Einsatz.
++ Nürnberg setzt Zeichen mit Menschenkette ++
Zu der Aktion anlässlich des 75. Jahrestags der Verkündung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte hatte Oberbürgermeister Marcus König (CSU) aufgerufen. Hand an Hand reihten sich am Sonntag Hunderte Menschen von der Strasse der Menschenrechte entlang einer Gedenkmeile am Frauentorgraben. Sie verbanden auf diese Weise die Mahnmale zum Gedenken an die von den Nationalsozialisten ermordeten Sinti und Roma, für homosexuelle NS-Opfer und für die Opfer der NSU-Morde sowie Nürnbergs interreligiösen Gedenkort.
«In viel zu vielen Ländern dieser Erde werden Menschen aufgrund ihres Einsatzes für die universell gültigen Menschenrechte verfolgt», sagte König. Seit 1993 gibt es in der Stadt die Strasse der Menschenrechte, wo auf Säulen die Artikel der Menschenrechtserklärung stehen. Nürnberg verleiht alle zwei Jahre den Internationalen Menschenrechtspreis. Der erste Artikel lautet: «Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.» (mit dpa)
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