Politisches Comeback: Michael Adam ist Bürgermeister von Bodenmais
Als 23-Jähriger war Adam 2008 der jüngste Bürgermeister Deutschlands
Als Deutschlands jüngster Landrat machte Michael Adam einst Schlagzeilen. Nach einer mehrjährigen Pause in der Kommunalpolitik kehrt er nun zurück: als Bürgermeister von Bodenmais.
Ein Comeback feiert in Niederbayern der SPD-Kommunalpolitiker Michael Adam. Der frühere Landrat des Landkreises Regen ist nach vorläufigem amtlichen Ergebnis am Sonntag zum Bürgermeister des Marktes Bodenmais gewählt worden.
Der 38-Jährige erreichte 66,0 Prozent der Stimmen – ein für aktuelle SPD-Verhältnisse herausragendes Ergebnis. Auch ein Beweis dafür, dass die Stimmbevölkerung von Bodenmais über die Sex-Affäre vor zehn Jahren hinweg gesehen hat.
Im November 2013 sorgte ein Artikel in der Boulevardpresse über private Treffen des Landrats in seinem Dienstzimmer für Schlagzeilen. Adam gestand sowohl diese als auch weitere Begegnungen, sowohl im Landratsamt Regen als auch während seiner Amtszeit als Bürgermeister im Rathaus von Bodenmais. Insgesamt gab er zu, sechs intime Kontakte in den beiden Dienstgebäuden gehabt zu haben, und erwähnte auch die Einnahme eines verschreibungspflichtigen Medikaments im Zusammenhang damit. Adam betonte, dass sein Verhalten seiner Meinung nach keinen rechtlichen Verstoss darstellte. Der Regierungspräsident von Niederbayern sah keine Notwendigkeit, disziplinarische Massnahmen einzuleiten.
Im Rathaus von Bodenmais hatte Adam 2008 als 23-Jähriger seine Karriere in der Politik gestartet. Er war damals jüngster Bürgermeister Deutschlands und wurde unter anderem bekannt mit dem Spruch: «Ich bin alles, was man in Bodenmais nicht sein darf – jung, evangelisch und offen schwul.» 2011 folgte seine Wahl zum Landrat. 2017 zog er sich aus der Kommunalpolitik zurück mit der Begründung, sein Studium wieder aufnehmen zu wollen (MANNSCHAFT berichtete).
Nun gaben ihm die Bürger von Bodenmais also erneut mehrheitlich ihre Stimme. Die Gegenkandidaten blieben weit dahinter zurück: CSU-Mann Joachim Haller bekam dem vorläufigen Ergebnis nach 22,6 Prozent und Robert Stiefel von den Freien Wählern 11,4 Prozent.
Der Landratsposten in Regen wurde am Sonntag ebenfalls neu vergeben. Rita Röhrl (SPD), die am Montag ihren 70. Geburtstag feierte, stand nicht mehr zur Wahl. Sie war 2017 auf Michael Adam gefolgt.
Neuer Landrat von Regen ist nun der CSU-Kommunalpolitiker Ronny Raith. Er erhielt nach vorläufigem Ergebnis 60,4 Prozent der Stimmen, wie das Landratsamt am Montagmorgen mitteilte. Den zweiten Platz erreichte AfD-Kandidat Johann Müller mit rund 23 Prozent, gefolgt von Gloria Gray (FDP) mit 11,3 Prozent.
In Bern besteht das Bedürfnis nach einer LGBTIQ-inklusiven Begleitung im Alter. Am 31. Oktober gründen Mitglieder aus diversen Organisationen den neuen Verein «queerAltern Bern» (MANNSCHAFT berichtete).
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