Vatikan irritiert nach Entscheidung zu Segensfeiern für Homosexuelle

Ein «Exit»-Schild am Rande des Petersplatzes in Rom (Foto: Britta Schultejans/dpa)
Ein «Exit»-Schild am Rande des Petersplatzes in Rom (Foto: Britta Schultejans/dpa)

Der Vatikan hat irritiert auf die Zulassung von Segensfeiern für homosexuelle Paare in der katholischen Kirche in Deutschland reagiert.

Eine Ortskirche kann keine Entscheidungen treffen, die die Weltkirche betreffen, wie Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am Montagabend bei einer Buchpräsentation vor Journalisten in Rom sagte. Der Heilige Stuhl äusserte sich ihm zufolge bereits klar und deutlich zu dem Thema. Daher müsse es eine Diskussion mit dem Vatikan und den übrigen Kirchen der Welt geben, sagte die Nummer zwei hinter Papst Franziskus.



Auf die Frage, ob der Schritt der deutschen Katholiken als «Rebellion» zu verstehen sei, sagte Parolin: «In der Kirche gab es schon immer Spannungen und unterschiedliche Positionen.» Der Vatikan werde nun den Dialog mit den deutschen Bischöfen fortsetzen, um zu klären, wie jene Entscheidung in den synodalen Weg der Weltkirche eingebunden werden könne.

Die Synodalversammlung zur Reform der katholischen Kirche hatte in der vergangenen Woche beschlossen, offizielle Segensfeiern für homosexuelle Paare zuzulassen (MANNSCHAFT berichtete). Es soll nun eine Arbeitsgruppe gebildet werden, die «zeitnah» eine Handreichung für die Segensfeiern erstellt. Die Handreichung soll konkretisieren, wie die Segensfeiern ablaufen sollen.

Sobald diese Handreichung fertig ist, kann jeder Bischof die Segensfeiern in seinem Bistum umsetzen. 2026 soll es dann eine Evaluierung der Erfahrungen geben.

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