Umfrage: Mehrheit findet Segnungsverbot des Vatikan unangemessen
Männer haben eher noch Verständnis
Vor einer Woche wollte der Vatikan ein Machtwort sprechen und verbot die Segnung homosexueller Paare. Die dadurch erhoffte «grössere Einmütigkeit» ist jedoch zumindest bei den deutschen Katholiken nicht eingetreten – im Gegenteil. Auch die Bevölkerung hat mehrheitlich kein Verständnis für das Verbot.
In einer aktuellen YouGov-Umfrage bezeichneten immerhin 23 Prozent der Befragten in Deutschland das Segnungsverbot des Vatikans als angemessen. 62 Prozent finden es nicht angemessen, 15 Prozent machten keine Angabe. Ein auffälliges Detail: Nur 18 Prozent der befragten Frauen unterstützen das Nein des Vatikans, aber 29 Prozent der Männer.
YouGov befragte vom 19. bis zum 21. März 7621 Personen ab 18 Jahren in Deutschland. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind den Angaben zufolge repräsentativ. Die Fragestellung lautete: «Die katholische Kirche hat erklärt, auch zukünftig keine homosexuellen Paare zu segnen. Finden Sie diese Entscheidung angemessen oder unangemessen?»
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Die römische Glaubenskongregation hatte am vergangenen Montag klargestellt, dass die Kirche nicht befugt sei, homosexuelle Paare zu segnen (MANNSCHAFT berichtete). Unzulässig sei jede Segnungsform, die eine homosexuelle Partnerschaft anerkenne. Dies hat in der katholischen Kirche in Deutschland einen Proteststurm entfacht.
Am Wochenende hatte die Lesbenorganisation LOS als Reaktion auf die Erklärung des Vatikan den Rückzug der Schweizergarde aus dem Vatikan gefordert (MANNSCHAFT berichtete).
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