Umfrage-Hammer: AfD bei Schwulen beliebteste Partei

Die FDP fällt durch

Foto: Twitter
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Bei homosexuellen, bisexuellen, trans Männern und weiteren Queers ist die homophobe AfD die beliebteste Partei. Zumindest bei jenen, die die Dating-App Gay Romeo nutzen.

Rund 10’000 Nutzer*innen der Datingplattform Romeo, bei der sich auch trans Frauen und nicht-binäre Personen registieren können, nahmen teil und wählten die AfD auf den ersten Platz. Das Portal Männer* hatte die Umfage in Auftrag gegeben.



Demnach entschieden sich 22,3 Prozent der Befragten für die Alternative für Deutschland (AfD), knapp vor der CDU/CSU und den Grünen, die von 20,6 bzw. 20,5 Prozent bevorzugt wurden. Auf Platz 4 landete die Kanzlerpartei SPD mit 13,9 Prozent. Immerhin 7 Prozent würden das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wählen, noch vor der Partei Die Linke (6 Prozent). FDP (4,8 Prozent) und Freie Wähler (4,9 Prozent) würden an der Fünfprozenthürde scheitern.

Am 22. September wird in Brandenburg ein neuer Landtag gewählt. Zuvor wählen am 1. September bereits Thüringen und Sachsen neue Parlamente. Umfragen sahen zuletzt in allen drei Bundesländern die AfD mit mehr als 30 Prozent vorn. Die anderen Parteien suchen nach Wegen, dieser Entwicklung zu begegnen. Derweil sucht die AfD den Schulterschluss mit der FPÖ in Österreich (MANNSCHAFT berichtete).

Neusten Erkennnissen zufolgte beschäftigt die AfD im Bundestag über 100 Mitarbeiter*innen aus dem rechtsextremen Milieu, Neonazis und Identitäre. Dies zeigt eine Recherche des Bayerischen Rundfunks.

Trotz wiederholter Forderungen nach einer «Brandmauer» gibt es einer Studie zufolge auf kommunaler Ebene Dutzende Beispiele der Zusammenarbeit etablierter Parteien mit der AfD. Die am Mittwoch veröffentlichte Untersuchung der linken Rosa-Luxemburg-Stiftung nennt mehr als 100 konkrete Fälle in den Jahren 2019 bis 2023 – von der gemeinsamen Abstimmung im Stadtrat bis zur Fraktionsgemeinschaft. Am häufigsten habe die CDU mit der AfD kooperiert, doch auch alle übrigen im Bundestag vertretenen Parteien hätten dies getan, berichteten Autor Steven Hummel und Autorin Anika Taschke.

Es wird auch auf kommunaler Ebene keine Zusammenarbeit der CDU mit der AfD geben.

Im vergangenen Jahr hatte CDU-Chef Friedrich Merz nach einer Debatte über die «Brandmauer» zur AfD in der Kommunalpolitik klargestellt: «Es wird auch auf kommunaler Ebene keine Zusammenarbeit der CDU mit der AfD geben.» Auch SPD, FDP, Grüne und Linke pochen auf Abgrenzung.

Dennoch fanden Hummel und Taschke bei der Recherche in Sitzungs- und Abstimmungsprotokollen allein in den ostdeutschen Bundesländern 105 Beispiele, wo Lokalpolitiker und Lokalpolitikerinnen dieser Parteien mit der AfD stimmten oder sich mit der Rechtsaußenpartei zusammentaten. 16 weitere Beispiele betrafen der Studie zufolge Nachfolgeparteien oder Abspaltungen der AfD. In 52 Fällen war es die CDU, die kooperierte, in 22 Fällen die FDP, 13 Mal die SPD, 10 Mal die Linke und fünfmal Bündnis 90/Die Grünen. Hinzu kamen sonstige Parteien und unklare Angaben. (mit dpa)

Zu besonderen Anlässen wie dem CSD werden Regenbogenflaggen vor öffentlichen Gebäuden gehisst. Die AfD in Niedersachsen lehnt dies ab und brachte einen entsprechenden Antrag in den Landtag ein. Andere Fraktionen widersprachen deutlich (MANNSCHAFT berichtete)

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