SVP verwendet aus Versehen Hetero-Symbol in «Gender-Terror»-Kampagne
Die queerfeindliche Werbung soll neue Mitglieder anlocken
Die SVP ist offenbar nicht nur gegen gendergerechte Sprache, sondern auch gegen Heteronormativität. Dies könnte man jedenfalls aufgrund der Symbolik in ihrer neuen Werbekampagne meinen.
«Genug vom links-grünen Gender-Terror? Jetzt SVP-Mitglied werden» – ein für SVP-Verhältnisse ganz normaler Tweet. Dazu postet der Account der Landespartei gleich noch einen Link, der zu einem Anmeldeformular führt.
Symbol-Panne Dass die grösste Partei der Schweiz mit ihrem tapferen Kampf gegen den «Genderwahn» Neumitglieder sucht, ist nichts Erstaunliches. Unfreiwillig komisch ist allerdings die Tatsache, dass sie dies unter anderem mit dem Zeichen für Heterosexualität tut.
Eines der Symbole auf der Grafik der SVP ist nämlich die Verflechtung des Venus- und des Marssymbols. Das Hetero-Zeichen vor einem regenbogenfarbenen Hintergrund soll also auf den grassierenden «Gender-Terror» aufmerksam machen? Der Spott der User*innen liess nicht lange auf sich warten.
Kampf gegen Heteronorm? LGBTIQ-Aktivistin und MANNSCHAFT-Kolumnistin Anna Rosenwasser nutzte die Symbol-Panne in der queerfeindlichen Werbung gleich für einen Instagram-Post und konnte sich eine Prise Sarkasmus dabei nicht verkneifen: «Same, SVP, same. Ich finde die Heteronorm auch scheisse.»
Ihre Instagram-Follower*innen posteten daraufhin in der Kommentarspalte ebenfalls den einen oder anderen Spruch auf Kosten der selbsternannten «Volkspartei»: «Das kommt in den besten Familien vor», heisst es dort etwa. «Das passiert, wenn man sich in der Thematik nicht auskennt, aber einfach hetzen will…», konstatiert ein anderer User. Jemand hat allerdings noch eine ganz andere Option: «Vielleicht sind sie ja grundsätzlich gegen Verbindungen zwischen Menschen.»
«Verbots-Terror» Anderen Nutzer*innen ist es angesichts dieser LGBTIQ-Feindlichkeit jedoch überhaupt nicht zum Lachen zumute. Jemand fragt sich etwa, wie diese Hetze mit dem schwulen SVP-Bundesratskandidaten Hans-Ueli Vogt (MANNSCHAFT berichtete) zu vereinbaren sei. Schliesslich habe dieser im Vorfeld der Wahl auch mehr Respekt für Menschen, die einen anderen Hintergrund haben, gefordert.
Ein anderer erzürnter User erinnerte die SVP daran, dass sich diese ja als Partei der Freiheit sehe. «Warum möchtet ihr anderen nicht die Freiheit lassen, zu gendern und es ihnen verbieten? Niemand muss es tun. Warum also euer Verbots-Terror?!»
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
Basketballerin Deeshyra Thomas: «Am Ende ist alles Liebe»
Hochzeit, Babyglück, Meisterschaft: Bei Deeshyra Thomas ist in den vergangenen zwei Jahren viel passiert. Sportlich wie privat könnte die lesbische Berliner Basketballerin kaum glücklicher sein.
Von Carolin Paul
MANNSCHAFT+
News
Deutschland
Tessa Ganserer will das Parlament verlassen
2025 wird die trans Politikerin Tessa Ganserer nicht mehr kandidieren. In einer ausführlichen Erklärung nennt die Grünen-Politikerin Gründe.
Von Newsdesk/©DPA
News
News
LGBTIQ-Kurznews Anschlag auf CSD Selbstbestimmung
LGBTIQ-Kurznews ++ Ermittlungen nach CSD Döbeln ++ Freie Wähler: Selbstbestimmung abgelehnt ++ Tag der offenen Moschee ++
Von Newsdesk Staff
International
Georgien schränkt die Rechte Homosexueller stark ein
Das Gesetz wurde mit klarer Mehrheit verabschiedet
Von Newsdesk/©DPA
News