«Free Maja» – 600 bei Demo in St. Pauli
Proteste gegen die Auslieferung von nicht-binärer Person nach Ungarn
Die linke Szene fordert Freiheit für «Maja» und zieht durch das Hamburger Schanzenviertel. Es wurde Pyrotechnik gezündet, die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort.
Mehrere hundert Demonstrant*innen der linken Szene sind am Freitagabend durch das Hamburger Schanzenviertel gezogen. Sie forderten Freiheit für «Maja». Die nicht-binäre Person sitzt in Budapest in Haft – wegen eines Angriffs auf einen Aufmarsch von Rechtsextremen in der ungarischen Hauptstadt im vergangenen Jahr.
Nach Angaben der Polizei blieb die Demonstration in Hamburg friedlich, auch wenn vereinzelt Pyrotechnik zum Einsatz kam. Die Demonstrant*innen marschierten von der Roten Flora über die Stresemannstrasse in Richtung St. Pauli bis zum Altonaer Rathaus. Dort erklärte der Versammlungsleiter die Demonstration gegen 21.00 Uhr für beendet. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort.
Das Bundesverfassungsgericht hatte die Auslieferung der 23-jährigen mutmasslichen Linksextremistin nach Ungarn untersagt – allerdings kam die Entscheidung zu spät (MANNSCHAFT berichtete). «Maja» war eine Stunde zuvor an die ungarischen Behörden übergeben worden.
Hintergrund ist ein Strafverfahren, das die ungarische Justiz wegen Angriffen auf vermutete Rechtsextremisten in Budapest führt. Daran soll auch «Maja» beteiligt gewesen sein. Bei ihr handelt es sich um eine 23-jährige in Jena geborene Person, die sich selbst als nicht-binär identifiziert.
Laut Bundesverfassungsgericht werfen die ungarischen Behörden «Maja» vor, seit 2017 Mitglied einer kriminellen Vereinigung zu sein. Sie war im vorigen Dezember in Berlin festgenommen worden und sass seitdem in Haft.
In Leipzig und Jena wurden nun für Samstag Protestzüge angekündigt. In Leipzig sind nach Angaben der Stadt 400 Teilnehmende angemeldet, in Jena ist laut Polizei mit etwa 100 Menschen zu rechnen.
Ungarns rechtspopulistische Regierung hat erst im April eine Regelung verschärft, die Minderjährige von den Themen Homosexualität und trans Identität fernhalten soll (MANNSCHAFT berichtete).
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