++ Bätzing bekräftigt Ja zum Segen ++ Lili-Elbe-Strasse in Dresden? ++

Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer

Kardinal Georg Bätzing (Foto: Sascha Steinbach/EPA POOL/dpa)
Kardinal Georg Bätzing (Foto: Sascha Steinbach/EPA POOL/dpa)

Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ News aus Deutschland ab dem 8. April 2021!

++ Bätzing bekräftigt Ja zum Segen für Homopaare ++

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat sich erneut für eine liberalere Haltung der Kirche zur Homosexualität ausgesprochen. «Die Menschen in homosexuellen Partnerschaften wollen den Segen der Kirche, und zwar nicht im Verborgenen», sagte Bätzing dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). «Sie wollen, dass die Kirche ihr Leben für so wertvoll hält, dass man ihm den Segen Gottes gibt und nicht vorenthält. Diesem Wunsch müssen wir uns stellen.»

Er glaube, dass die Kirche Homosexualität und gelebte Partnerschaften außerhalb der Ehe anders einschätzen müsse. «Ich wünsche mir in dieser Hinsicht eine Weiterentwicklung der katholischen Sexuallehre», sagte Bätzing. Die römische Glaubenskongregation – die oberste Wächterinstanz über die katholische Lehre – hatte kürzlich klargestellt, dass die katholische Kirche nicht befugt sei, homosexuelle Partnerschaften zu segnen (MANNSCHAFT berichtete).

++ Dresden soll Lili-Elbe-Strasse bekommen ++

LGBTIQ News
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Der Stadtbezirksbeirat Dresden Altstadt hat am Mittwoch beschlossen, die neue öffentliche Verkehrsfläche zwischen Pfeifferhannsstrasse und Gerokstrasse in der Johannstadt in Lili-Elbe-Strasse zu benennen.

Marko Beger, Mitglied für die FDP im Stadtbezirksbeirat, freut sich über das «grossartige Signal».   Lili Elbe unterzog sich laut Beger 1930/31 als einer der ersten inter Menschen geschlechtsangleichenden Operationen. «Der Grossteil der Operationen wurde in Dresden ausgeführt. Die Lili-Elbe-Strasse ist ein wichtiges gesellschaftliches Zeichen in und aus Dresden.» 16 Namensideen hätten für die Strasse insgesamt vorgelegen.

++ Keine Gedenkstunde für homosexuelle KZ-Häftlinge ++

Im April jährt sich die Befreiung der Häftlinge der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück zum 76. Mal. Pandemiebedingt werden Gedenkveranstaltungen in Präsenz auch in diesem Jahr ausgesetzt. Somit entfällt auch die Gedenkstunde für die homosexuellen Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen des LSVD Berlin-Brandenburg.

«Erinnerung teilen» ist der Leitsatz, mit dem die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten dieses Jahr dazu einlädt, unterschiedliche Beiträge im virtuellen Raum anlässlich des Jahrestages zu besuchen. Bis Anfang Mai werden auf www.rememberliberation.stiftung-bg.de Gedenkveranstaltungen, Gespräche mit Überlebenden, Filme und Kunstprojekte präsentiert, einige mit der Möglichkeit der direkten Teilnahme.

++ Radfahrerinnen homophob beleidigt ++

Zwei Radfahrerinnen (26, 41) befuhren am Mittwochvormittag gegen 11.40 Uhr mit ihren Rädern die Köthestrasse in Berlin. An der Einmündung der Freiligrathstrasse sollen sie von einem Renault-Fahrer überholt worden sein. Dabei soll er die beiden Radfahrerinnen ohne ersichtlichen Grund homophob beleidigt haben. Die Ermittlungen zu der angezeigten Beleidigung dauern an und wurden vom Polizeilichen Staatsschutz des Landeskriminalamtes übernommen.

++ CSU ignoriert Bedarf einer LGBTIQ-Vertretung im Rundfunkrat ++

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Die Antwort auf eine Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Tessa Ganserer, Sanne Kurz und Stephanie Schuhknecht (Grüne) kritisiert die queerpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion in Bayern, Ganserer: «Mehr Desinteresse kann man nicht zeigen». Die Abgeordneten wollten wissen, ob die Staatsregierung queere Menschen im Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks und im Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medienausreichend repräsentiert sieht.

Antwort von Staatsminister Florian Herrmann (selbst Mitglied des Rundfunkrats): Man wisse nicht, wie viele queere Menschen es in Bayern gibt, daher könne er die Fragen nicht beantworten. In beiden Gremien sitzen jeweils neben 13 Landtagsabgeordneten z.B. auch vier Vertreter*innen der christlichen Kirchen und zwei aus dem Bauernverband. «Dass vermutlich zehn Prozent der Gesellschaft keine Vertretung in den beiden Kontrollgremien haben, ist nicht weiter akzeptabel», so Ganserer.

++ Blutspende-AG verschiebt Sitzung ++

Die ursprünglich für den 12. April terminierte dritte Sitzung der Arbeitsgruppe «Blutspende von Personen mit sexuellem Risikoverhalten» wurde verschoben, teilt der queerpolitische FDP-Sprecher Jens Brandenburg nach einer Anfrage an die Bundesregierung mit: Die AG besteht aus Mitgliedern des Gesundheitsministeriums, von Bundesoberbehörden und der Bundesärztekammer. Ziel ist, in der nächsten Sitzung eine «konsentierte Ergebnisfindung [zu] ermöglichen».

«Das Blutspendeverbot für homo- und bisexuelle Männer hält sich hartnäckig. Schon wieder wurde die Entscheidung vertagt. Man kann nur hoffen, dass die Arbeitsgruppe die Zeit nutzt, das unsinnige Verbot vollständig abzuschaffen», so Brandenburg. Der Ausschluss stigmatisiere schwule Männer und verschärfe die ohnehin schon akute Knappheit an Blutkonserven.

++ Lesbische Pastorinnen ausgezeichnet ++

Für ihren YouTube-Kanal «Anders Amen» sind die verheirateten Pastorinnen Stefanie und Ellen Radtke mit dem Smart Hero Award ausgezeichnet worden. Der Preis ist für Menschen und Organisationen, die sich für eine faire und soziale Gesellschaft einsetzen. Schirmherrin der diesjährigen Verleihung ist Elke Büdenbender, Frau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Mit Stefanie und Ellen spricht Büdenbender an diesem Freitag über Geschlechtergerechtigkeit, in einem Livestream auf Instagram.

++ Mord an Klaus Peter Beer jetzt offiziell rechtsmotiviert ++

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Der im September 1995 von zwei Neonazis in Amberg ermordete Klaus Peter Beer wird nun auch in der polizeilichen Kriminalitätsstatistik als Opfer rechtsmotivierter Gewalt geführt, berichtet das Portal Onetz

Voraus gingen  jahrelange Proteste für ein Gedenken und gegen den Umgang der Behörden mit der Tat (MANNSCHAFT+). Das Bündnis gegen das Vergessen, ein Zusammenschluss aus Gewerkschaften, Parteijugendverbänden und anderen antifaschistischen Initiativen, Gruppen und Vereinen, der sich anlässlich des 25. Jahrestages der Ermordung von Beer gegründet hat, begrüsst in einer Pressemeldung die nun erfolgte Erfassung des Mordes als rechtsmotivierte Gewalttat durch das Polizeipräsidium Oberpfalz und das Bayerische Landeskriminalamt.

Im September vergangenen Jahres hatte das Bündnis mit einer Mahnwache und einer Demonstration an Klaus Peter Beer erinnert und dabei auch die offizielle Anerkennung der Tat als politisch rechts motiviert eingefordert.

++ Umfrage zeigt Diskriminierung in der Community ++

Eine verbandsinterne LSU-Umfrage, an der 112 Mitglieder teilnahmen, zeigt: Jede*r zweite hat bereits persönlich Diskriminierung und oder eine Form von Benachteiligung innerhalb der LSBTIQ-Community erlebt oder kennt jemanden, der solche Erfahrungen gemacht hat. Bei der Hälfte der Betroffenen ist dies auf ihre persönliche und/oder politische Einstellung bzw. Haltung zurückzuführen, sehr oft aber auch auf das äussere Erscheinungsbild oder das Alter.

Den Umfrageergebnissen nach findet Diskriminierung in der Community vor allem online und im anonymen Raum statt, weniger in queeren Gruppen bzw. Gemeinschaften wo offene Begegnungen gegeben sind. Ausdrucksformen sind dann vor allem verbale (direkte/indirekte Beleidigung) und nonverbale/psychische Angriffe (Mobbing, Lästern, subtile Art).  Innerhalb der Community wird sowohl von schwulen Männern als auch von lesbischen Frauen weniger Offenheit und Akzeptanz gegenüber Trans*Personen als gegenüber anderen Mitgliedern der LSBTIQ-Gemeinschaft entgegengebracht

++ Neuer Vorstand beim CSD Stuttgart ++

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In den letzten beiden Jahren bestand das Vorstandsteam des CSD Stuttgart aus Detlef Raasch, Brigitte Weigel und Marc Arnold. Arnold und Weigel fassten den Entschluss, nicht erneut für das Amt zu kandidieren. Detlef Raasch, eines der bisherigen drei Vorstandmitglieder, kandidierte auch in diesem Jahr und wurde ohne Gegenstimmen für ein weiteres Jahr gewählt.

Ebenfalls zur Wahl stellten sich Marco Schreier und Selma Frey, die auch jeweils ohne Gegenstimmen in den Vorstand gewählt wurden. Sowohl Selma als auch Marco waren zuvor bereits Mitglieder im CSD-Organisationsteam.

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