FDP-Organisation LiSL erweitert Namen: «für queere Freiheit»

Der Name «Queere Liberale» wurde abgelehnt

Bild: Rüdel/Appenzeller
Bild: Rüdel/Appenzeller

LiSL steht künftig für «Liberale Schwule, Lesben, Bi, Trans und Queer». Bisher hiess die FDP-Organisation: Liberale Schwule und Lesben.

Diese Namensänderung beschloss am Sonntag die Bundesmitgliederversammlung der FDP-nahen Organisation. Die Änderung tritt mit der Eintragung in das Vereinsregister in Kraft. Das Kürzel «LiSL» bleibt unverändert, hinzu kommt der Claim «Für queere Freiheit». Damit öffne sich LiSL auch im Namen für Bisexuelle, trans und nicht-binäre Personen, die bereits heute als Mitglieder im Verband vertreten sind, heisst es in einer Pressemitteilung.

Bei Nachwahlen zum Bundesvorstand wurden zwei bayerische Mitglieder gewählt: der Bundespolizist Wolfgang Appenzeller (48) aus München und der Pilot Daniel Rüdel (30) aus Freising.

Nach intensiver Diskussion lehnte die Mitgliederversammlung zunächst mit grosser Mehrheit eine Umbenennung in «Queere Liberale» ab und stimmte dann für die Namenserweiterung. «Wir wollen uns für Menschen öffnen, die sich als queer definieren, ohne die emanzipatorische Identifikation als Schwule und Lesben zurückzudrängen», erläutert Michael Kauch, Bundesvorsitzender von LiSL. «Wir unterstreichen damit die Vielfalt innerhalb der Community.»

Im ebenfalls beschlossenen Leitbild des Verbandes grenzt sich LiSL deutlich von einer linken Deutung des Queer-Begriffes ab. Man stelle sich allen Versuchen entgegen, «unter dem Deckmantel intersektionaler queerer Emanzipation den Queer-Begriff zu missbrauchen, um linken Klassenkampf zu führen».



Eine integrative Bürger- und Menschenrechtspolitik für LGBTI dürfe nicht diskreditiert werden. LiSL arbeite an gesellschaftlicher Akzeptanz und rechtlicher Gleichstellung. Der Vereinnahmung der Community durch rechts- oder linkspopulistische Kräfte stelle man sich gleichermassen entgegen.

Erforderlich sei eine liberale Interpretation von Queer. Für LiSL sei die Freiheit Grund und Grenze der Politik: «Wir verteidigen die Vielfalt und die Bedürfnisse der unterschiedlichen sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten gegen den Versuch, diesen eine uniforme Gruppenidentität einer queeren oder LGBTI Community überzustülpen.» Weder negiere LiSL Unterschiede von Menschen noch dekonstruiere der Verband diese.

Liberale Priester in Österreich boykottieren das Segnungsverbot. Sie wollen auch weiterhin den Gottes Segen für die Liebe zwischen Homosexuellen feiern (MANNSCHAFT berichtete).

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