43-Jähriger soll ältere Männer aus Habgier zum Suizid genötigt haben

Er lernte seine Opfer über eine Dating-Plattform kennen

Symbolbild: AdobeStock
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Ein 43-Jähriger soll älteren Männern, die er über eine Dating-Plattform im Internet kennengelernt hatte, Testamente zu seinen Gunsten abgepresst und die Opfer dann zum Suizid genötigt haben.

Der Verdächtige sei am 10. März festgenommen worden und wegen versuchten Mordes aus Habgier in Untersuchungshaft gekommen, berichteten Staatsanwaltschaft Paderborn und Polizei Bielefeld am Donnerstag. Seit Ende März sei der Mann wegen psychischer Auffälligkeiten in einer psychiatrischen Klinik untergebracht.

In einem Fall habe ein 77-Jähriger tatsächlich einen Suizidversuch unternommen und sei dabei lebensgefährlich verletzt worden, teilten die Ermittler mit. In einem zweiten Fall eines 69-Jährigen wurde ein Passant auf den apathisch in einem Auto sitzenden Mann aufmerksam und rief den Rettungsdienst. Im Krankenhaus habe der Senior dann den 43-Jährigen beschuldigt.

Demnach soll der Verdächtige den 69-Jährigen zwei Tage lang in einer Unterkunft im niedersächsischen Hilter am Teutoburger Wald geschlagen, beleidigt, fortlaufend erniedrigt und ihm Medikamente verweigert haben, heisst es in der Mitteilung. Am Ende habe das Opfer ein Testament erstellt, das den 43-Jährigen begünstigte.

Laut Polizei und Staatsanwaltschaft soll sich der 43-Jährige in beiden Fällen zunächst fürsorglich um die älteren Männer gekümmert und ihnen dann mit unterschiedlichen Legenden und Druckmitteln grössere Geldbeträge und die Einsetzung als Erbe oder Vormund abgezwungen haben. Ermittlungen zu möglichen weiteren Opfern dauerten an, hiess es in der Mitteilung.

Am 10. März ist der 43-jährige dringend Tatverdächtige in Quakenbrück vorläufig festgenommen und einen Tag später dem zuständigen Haftrichter des Amtsgerichts Paderborn vorgeführt worden. Dieser erliess zunächst einen Untersuchungshaftbefehl gegen den Mann. Am 24. März wurde aufgrund zwischenzeitlich zutage getretener psychischer Auffälligkeiten seine Unterbringungen in einer psychiatrischen Klinik angeordnet.

Da die Suizid-Entscheidung des Opfers nach dessen Angaben nicht eigenverantwortlich, sondern aufgrund massiven Drucks in Form von physischer und psychischer Gewalt getroffen worden war, geht die Staatsanwaltschaft vom dringenden Verdacht des versuchten Mordes aus Habgier in mittelbarer Täterschaft aus.



Brauchst du Hilfe? Wende dich in der Schweiz telefonisch an die Nummer 143 oder schreibe an die Berater*innen von Du-bist-Du.ch. In Österreich hilft die HOSI Wien (zu Büroöffnungszeiten) unter (+43) 660 2166605, das Kriseninterventionszentrum oder für LGBTIQ die psychosoziale Beratungsstelle Courage. In Deutschland gibt es die Notfall-Nummer 19446, zudem hilft u.a. der Verband für lesbische, schwule, bisexuelle, trans, intersexuelle und queere Menschen in der Psychologie, in Städten wie Köln kann man sich an Rubicon wenden.

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