«Welthauptstadt der Schwu***eln» – NFL-Kommentator suspendiert
Er wusste nicht, dass das Mikro an war
Beim amerikanischen Fernsehsender FOX Sports kam es zu einem Homophobie-Skandal. Der langjährige Kommentator Thom Brennaman sprach während der Übertragung eines Baseball-Spiels von einer «Welthauptstadt der Schwuchteln». Der Pay-TV-Kanal suspendiert ihn auf unbestimmte Zeit.
Von einem «Hot Mic» ist die Rede, wenn jemand in der Öffentlichkeit in ein Mikrofon spricht und dabei fälschlicherweise glaubt, dass es nicht eingeschaltet sei. Manchmal lernt man in so einer Situation einen Promi von einer ganz anderen Seite kennen. Im Fall von Sportkommentator Thom Brennaman war es seine homophobe Seite.
«Mann des Glaubens» Während der Übertragung des Baseball-Spiels Kansas City Royals gegen die Cincinnati Reds vom vergangenen Mittwoch trauten wohl einige Zuschauer*innen ihren Ohren kaum. Nach der Werbung kommt wie aus dem Nichts der Spruch «One of the fag capitals of the world» (auf Deutsch: «Eine der Welthauptstädte der Schwuchteln»). Sein homophober Kommentar war live auf Sendung und der Ausschnitt ging viral, der Hashtag «fireThom» machte die Runde.
Noch während der Liveübertragung hörte Thom Brennaman von der Aufregung und versuchte sich zu entschuldigen. «Ich bin mir nicht sicher, ob ich dieses Headset noch einmal anziehen darf», sagte er. Und er versicherte, dass er «ein Mann des Glaubens» sei – was er sich von dieser Aussage erhoffte, bleibt unklar.
Suspendiert während Sendung Er könne gar nicht sagen, wie leid es ihm tue. «Das bin ich nicht und war ich auch nie. Ich bin überzeugt, dass es einige Leute gibt, die Ihnen das bestätigen können. Es tut mir sehr, sehr leid und ich bitte Sie um Vergebung», sagte der 56-Jährige.
Während seiner Entschuldigung in die Kamera mitten im Spiel verpasste er auch noch ausgerechnet einen Homerun. Kurz darauf löste ihn ein Kollege ab. Mittlerweile wurde Thom Brennaman von FOX Sports suspendiert – auf unbestimmte Zeit.
Ob ihm der rätselhafte und schwulenfeindliche Spruch den Job kostet? Es wäre das Ende einer über 30-jährigen Karriere. Trotz Entschuldigung sieht es nicht gut aus für den US-Kommentator. Der Sender bezeichnete seinen homophoben Aussetzer als «abscheulich» und «inakzeptabel». Dies würde in keiner Weise die Werte von FOX Sports repräsentieren.
Die Sportwelt ist für viele LGBTIQ-Menschen ein hartes Pflaster. Doch auch die Berichterstattung rund um das Geschehen ist fest in Hetero-Händen. Einer der wenigen offen schwulen Sportmoderatoren ist Olivier Borer. Im Interview mit MANNSCHAFT berichtete der SRF-Mann, wie es ist, als schwuler Sportmoderator in der heteronormativen Welt des Spitzensports zu arbeiten und gestand: «Ich hatte Angst, von Fans angepöbelt zu werden.»
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