Verlag stellt LGBTIQ-Buch auf Ungarisch online
Damit reagiert «migo» auf das kritisierte Anti-LGBTIQ-Gesetz
Diese Lektüre dürfte Viktor Orbán gar nicht gefallen: Der Verlag «migo» mit Sitz in Hamburg hat ein aufklärerisches LGBTIQ-Buch für Kinder und Jugendliche teilweise ins Ungarische übersetzt. Die betreffenden Kapitel stehen kostenlos im Netz zur Verfügung.
Der Hamburger Verlag migo hat mehrere Kapitel des Buches «Was ist eigentlich dieses LGBTIQ*? Dein Begleiter in die Welt von Gender und Diversität» in ungarischer Übersetzung online gestellt. Der Text sei kostenlos im Internet verfügbar, teilte die Oetinger-Verlagsgruppe am Donnerstag in Hamburg mit. In den übersetzten Kapiteln des vor wenigen Tagen erschienenen Buches von Linda Becker und Julian Wenzel wird LGBTIQ erklärt und über die Rechte eines jeden Kindes aufgeklärt, wie es hieß.
Reaktion auf Orbán Der Verlag wolle damit auf das vor kurzem in Ungarn verabschiedete Gesetz reagieren, das unter anderem Bücher und Filme für Kinder und Jugendliche verbietet, in denen Sexualität dargestellt wird, die von der heterosexuellen abweicht.
«Die Diskriminierung von Minderheiten in einem europäischen Land kann uns nicht gleichgültig sein und wir wollen ein politisches Zeichen setzen. Mit diesem Gesetz wird eine Grenze überschritten. Jetzt überschreiten wir mit digitalen Möglichkeiten und unseren Inhalten Staatsgrenzen und hoffentlich auch die Grenzen in den Köpfen», sagte Thilo Schmid, der Geschäftsführer der Verlagsgruppe.
Auf Augenhöhe mit Kindern Die ungarische Version einiger Kapitel des Buches findest du hier kostenlos. Wie der Verlag schreibt, ist es kein trockenes Aufklärungsbuch. Vielmehr soll es Kinder und Jugendliche spielerisch und humorvoll auf Augenhöhe bei ihrer Erkundung der unbekannten Welt von Gender und Diversität begleiten.
So werden Begriffe erklärt, aber auch Hilfestellungen zum Beispiel im Fall von Mobbing gegeben. Im Mittelpunkt stehe immer die Ermutigung, sich mit seinen eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen, wie migo weiter schreibt.
Am gestrigen Mittwoch erfuhr die Öffentlichkeit, dass Viktor Orbán plant, das ungarische Volk zu seinem Anti-LGBTIQ-Gesetz zu befragen. Mit dem Referendum will er sich gegen die heftige Kritik der EU-Kommission wehren (MANNSCHAFT berichtete).
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