Unterhaltungsfernsehen muss Umgang mit kontroversen Promis verbessern

Es geht u.a. um Marcus Prinz von Anhalt und seine homophoben Äusserungen

Ruth Moschner beim Radio Regenbogen Award (Foto: Sven Mandel / CC BY-SA 4.0)
Ruth Moschner beim Radio Regenbogen Award (Foto: Sven Mandel / CC BY-SA 4.0)

Die Moderatorin Ruth Moschner (46) hält es nach eigenen Angaben für falsch, kontroverse Prominente grundsätzlich nicht mehr in Fernsehshows einzuladen.

«Wichtig ist, dass wir lernen, mit solchen Kreaturen der Gesellschaft umzugehen und Betroffene zu schützen», sagte sie der Neuen Osnabrücker Zeitung (Samstag). «Nur weil wir sie nicht ins Fernsehen lassen, heisst es ja nicht, dass sie nicht da sind. Solche Leute suchen sich dann andere Wege.»

Nach Ansicht Moschners sollte das Fernsehen den Umgang mit Grenzüberschreitungen einüben. Sie sprach sich zugleich für Regeln aus. «Man darf so einen Konflikt nicht absichtlich einplanen. Niemand darf absichtlich verletzt werden.» Aber: «Wenn so was im Affekt passiert, finde ich die Diskussion danach wichtiger als das Löschen.»

Promis
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Auseinandersetzung mit Fehlern Auf diese Weise könne das Unterhaltungsfernsehen seine Gesprächskultur verbessern. «Das haben wir verlernt: die Auseinandersetzung mit Fehlern», sagte Moschner. «Wenn wir jemanden wie Marcus Prinz von Anhalt komplett löschen und nicht mehr einladen, dann entwickeln wir uns nicht weiter.»

Sat.1 hatte etwa im April 2021 mitgeteilt, von Anhalt wegen homophober Äusserung nicht mehr einzuladen (MANNSCHAFT berichtete). Zudem sei eine Folge der Reality-Show «Promis unter Palmen – Für Geld mache ich alles!» mit dem Unternehmer aus dem Internet entfernt worden.

Das Phänomen Cancel Culture ist auch in der aktivistischen LGBTIQ-Szene weit verbreitet und zielt darauf ab, moralisch unliebsame Menschen zu boykottieren und zu beschämen (MANNSCHAFT berichtete).

 

 

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