«Unser Lied für Liverpool»: ESC-Vorentscheid kommt aus Köln

Tiktok kommt diesmal eine besondere Funktion zu

Moderatorin Barbara Schöneberger (Foto: Jörg Carstensen/dpa)
Moderatorin Barbara Schöneberger (Foto: Jörg Carstensen/dpa)

Wer fährt 2023 für Deutschland zum Eurovision Song Contest? Ist es vielleicht sogar ein*e Tiktok-Musiker*in? Anfang März können die Zuschauer*innen entscheiden. Dann gibt es den Vorentscheid – der kommt diesmal nicht aus Berlin oder Hamburg.

Anfang März steht fest, wer im Mai für Deutschland beim Eurovision Song Contest in Liverpool antritt. Am 3. März nämlich wird der deutsche ESC-Vorentscheid ab 22.20 Uhr (nicht 20.15 Uhr) live im Ersten Deutschen Fernsehen und im Internet übertragen, wie der Norddeutsche Rundfunk am Donnerstag in Hamburg mitteilte.

Die Show «Eurovision Song Contest 2023 – Unser Lied für Liverpool» wird – wie zuletzt üblich – von Barbara Schöneberger moderiert und kommt diesmal aus Köln. Für den Vorentscheid hatten sich wieder Hunderte Künstler*innen beworben, wie eine NDR-Sprecherin sagte.

ESC
ESC

Dem sozialen Netzwerk Tiktok, in dem an dem Abend auch Background-Videos zum Vorentscheid gepostet werden sollen, kommt diesmal eine besondere Funktion zu. Denn erstmals haben sich Musiker*innen auch direkt über das soziale Netzwerk beworben. Wer das am 27. Januar startende Tiktok-Voting gewinnt, ist direkt beim Vorentscheid dabei. Wer das sein wird, steht am 4. Februar fest.

Endet jetzt Deutschlands Pechsträne? Die Nominierten für den deutschen Vorentscheid hat ein Team aus Fachleuten ausgewählt, nun sind die Fernsehzuschauer*innen, Radiohörer*innen und ESC-Fans am Zug. Das Ergebnis der Online-Abstimmungen über die ARD-Popradios fliesst beim Vorentscheid in die Gesamtwertung mit ein (MANNSCHAFT berichtete über die neuen Abstimmungsregeln).

Jendrik Sigwart
Jendrik Sigwart

Seit Jahren hofft die ARD mit immer neuen Varianten Deutschlands Pechsträhne zu beenden. 2022 war Malik Harris mit seinem Song «Rockstars» auf dem letzten Platz gelandet. Davor war in Rotterdam der Hamburger Musicaldarsteller Jendrik Sigwart auf Rang 25 und damit auf dem vorletzten Platz gelandet. Beim ESC 2019 (vor einer Corona-Zwangspause) hatte das Duo S!sters mit «Sister» ebenfalls nur den vorletzten Platz erwischt, genauso Levina 2017. Mehreren anderen ging es ähnlich.

Der Eurovision Song Contest gilt als grösstes Musik-Event der Welt mit mehr als 200 Millionen Menschen an den Bildschirmen.

Das Finale ist am 13. Mai im englischen Liverpool geplant (Halbfinals am 9. und 11. Mai). Die BBC veranstaltet den ESC anstelle des ukrainischen Senders UA:PBC – die ukrainische Band Kalush Orchestra hat zwar den ESC in diesem Jahr gewonnen, angesichts des Krieges springt aber Grossbritannien als Ausrichter ein.

Deutschland ist als einer der grössten Geldgeber*innen des Spektakels für das Finale gesetzt.

Der Sänger Simon Stockinger versucht zu erklären, warum schwule Männer so von Shows wie dem ESC angezogen werden und erzählt, wie manche Showstars während der Pandemie mit OnlyFans ihren Lebensunterhalt verdienten (MANNSCHAFT+ berichtete).

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