«Trotz Krisensituationen»: Queer Filmfest in Weiterstadt findet statt

Am 3. November geht das LGBTIQ-Festival in Hessen zum 26. Mal an den Start

Szene aus «So Damn Easy Going» (Foto: Salzgeber)
Szene aus «So Damn Easy Going» (Foto: Salzgeber)

«Trotz der anhaltenden Krisensituationen hat das Queer-Filmfest-Team keine Mühen gescheut, möglichst viele LGBTQ Filme zu zeigen», teilen die Festivalmacher*innen mit.

«Dieses Jahr sind wieder drei Spielorte dabei: das bezaubernde Kommunale Kino in Weiterstadt, das schnuckelige Rex in Darmstadt und das schöne Lichtblick-Kino in Mörfelden-Walldorf», heisst es.

2022 präsentiert das Team wieder ein Programm mit vielen Filmperlen: 25 Langfilme, 20 Kurzfilme und sechs mittellange Filme. «Von spannenden Dokumentarfilmen über klassische lesbische Spielfilme aller Couleur bis hin zu schwulen Komödien und ein bisschen Drag ist alles dabei», so die Veranstalter*innen.

Auch die legendäre Kurzfilmnacht sei zurück und der Kurzfilmbrunch finde unter Beachtung der jeweiligen Hygienevorschriften ebenfalls statt. Aufgrund grosser Beliebtheit bestehe der Abend des mittellangen Films in diesem Jahr wieder aus zwei Abenden. (MANNSCHAFT berichtete über das neue Buch «Queer Cinema Now».)

Mit der «unvergleichbaren» Igitte von Bingen Das Filmfest wird am 3. November im Kommunalen Kino Weiterstadt eröffnet mit der «unvergleichbaren, also unvergesslichen» Igitte von Bingen, einer «Sängerin wie Loreley – nur anders».

Der Gewinnerfilm des diesjährigen QueerScope-Debütfilmpreises «So Damn Easy Going» – welcher von zirka 15 queeren Festivals im Verbund QueerScope ausgewählt wurde – wird in Weiterstadt und Darmstadt gezeigt.

Auf den Film folgt direkt die Filmfestparty im Kulturbahnhhof (KuBa) in Weiterstadt: Mit dabei sind Marcel Lipphardt, der das Publikum beim diesjährigen CSD in Hanau mit seinem Solo-Auftritt begeisterte, die noch recht neue Drag-Queen Ariana Harmony – eine Darmstädterin, die durch die Schlager-Show am Heinerfest bekannt wurde – sowie noch einmal Igitte von Bingen.

Die wahre Geschichte eines jungen Muslims in Belgien Zu den vielen Highlights gehört der neue Rex-Gildo-Film von Rosa von Praunheim (MANNSCHAFT berichtete). Aber auch die schockierende belgische Produktion «Animals – Wie wilde Tiere» von Nabil Ben Yadir. Darin wird die wahre Geschichte von Ihsane Jarfi erzählt, einem 32-jährigen Muslims in Belgien, der versucht sich bei einer Familienfeier zu outen und seinen belgischen Lebenspartner mitzubringen.



Bevor es dazu kommt, wird dieser Partner vom Bruder des Protagonisten (der hier Brahim  heisst) zusammengeschlagen und Brahim selbst entführt und brutal ermordet, weil er angeblich gegen Allahs Gesetze verstosse. Um diesen Film zu schauen braucht man sehr starke Nerven, weil es in den 91 Minuten nur von schlimm zu noch schlimmer bis zu unerträglich schrecklich geht.

Auch der neue François-Ozon -Film «Peter von Kant» ist zu sehen (MANNSCHAFT berichtete), «Nelly & Nadine» aus Skandinavien wird gezeigt, aber auch die liebenswerte Rugby-Geschichte «In from the Side», die von offenen Beziehungen und Diversität in einem angeblich reinen Heteromännersport erzählt (MANNSCHAFT berichtete).

«In from the Side»
«In from the Side»

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