Streik in Hollywood: Gewerkschaft und Studios wollen verhandeln

Am Montag sollen die Gespräche über einen neuen Vertrag wieder aufgenommen werden

Golda Rosheuvel (M) als Königin Charlotte in einer Szene aus Episode 102 der Serie «Bridgerton» (Foto: Liam Daniel / Netflix / dpa)
Golda Rosheuvel (M) als Königin Charlotte in einer Szene aus Episode 102 der Serie «Bridgerton» (Foto: Liam Daniel / Netflix / dpa)

Der fast fünfmonatige Streik von Hollywoods Drehbuch­autor*innen ist gerade zu Ende gegangen. Jetzt gibt es auch im Arbeitskampf der US-Schauspieler*innen einen Lichtblick – es geht zurück an den Verhandlungstisch.

Seit Mitte Juli streiken Schauspieler*innen in Hollywood (MANNSCHAFT berichtete) – bei etlichen Produktionen müssen die Fans tapfer sein, denn die neue Staffeln ihrer Lieblingsserien kommen wohl später als erhofft. Das soll u.a. für «Stranger Things», «Wednesday» und «Bridgerton» gelten.

Immerhin, es soll wieder zu Verhandlungen kommen. Die Gewerkschaft SAG-AFTRA und der Verband der TV- und Filmstudios AMPTP kündigten am Mittwoch in einer gemeinsamen Erklärung ein Treffen für kommende Woche an. Am Montag sollen die Gespräche über einen neuen Arbeitsvertrag wieder aufgenommen werden.

Gerade erst hatten die seit Mai streikenden Drehbuchautor*innen in Hollywood eine Einigung erzielt. Nach zähen Verhandlungen konnten die Autor*innengewerkschaft WGA (Writers Guild of America) und die grossen Studios und Streaming-Anbieter*innen am Sonntag eine vorläufige Vereinbarung aushandeln. Der WGA-Vorstand beendete daraufhin nach 148 Tagen den Streik.

Am Mittwoch konnten die Schreiber*innen ihre Arbeit wieder aufnehmen. Nun müssen die über 11’000 WGA-Mitglieder noch abschliessend über den neuen Arbeitsvertrag abstimmen, der ihnen höhere Gagen und Absicherungen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) beschert.

Die Darsteller*innen haben ähnliche Forderungen. Sie wollen unter anderem verhindern, dass KI ihr Abbild, ihre Stimme oder ihre Darbietungen ohne Zustimmung oder Entschädigung nutzen könnte.



Nach geplatzten Verhandlungen über einen neuen Dreijahresvertrag hatten die rund 160’000 SAG-AFTRA-Mitglieder am 14. Juli ihre Arbeit niedergelegt. Seitdem herrschte zwischen den Darsteller*innen und den Studios Verhandlungsstillstand.

Der erste Doppelstreik von Schauspieler*innen und Drehbuchautor*innen in den USA seit mehr als 60 Jahren legte Hollywood nahezu lahm. Durch den Arbeitskampf konnten praktisch keine Filme und Serien mehr gedreht werden. Streikbedingt dürfen Schauspieler*innen auch keine Werbung für ihre Filme machen.

Dafür zogen Beschäftigte in der Entertainment-Branche in den letzten Wochen und Monaten mit Plakaten und Sprechchören auf die Strasse. Auch Promis wie Jane Fonda, Sean Penn, Bryan Cranston, Anna Kendrick oder Colin Farrell mischten sich unter die Streikposten.

In einer Mitteilung an die Mitglieder dankte SAG-AFTRA am Mittwoch für die Solidarität und die Unterstützung an den vergangenen 76 Streiktagen. Die Gewerkschaft rief dazu auf, weiterhin täglich «mit Stärke und in grosser Zahl» die Streikposten zu unterstützen.

Bundeswehr-Kommandeurin Anastasia Biefang hatte wegen ihres Tinder-Profils einen Verweis erhalten und war deswegen vor Gericht gezogen. Nun wurden die Richtlinien geändert (MANNSCHAFT berichtete).

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