So kämpfte man in der Schweiz für und gegen die queere Liebe

Gleichgeschlechtliche Paare rechtlich absichern: Die Schweiz sagte bereits zwei Mal Ja

Am 5. Juni 2005 sagte das Schweizer Stimmvolk Ja zur eingetragenen Partnerschaft. (Bild: emuseum.ch)
Am 5. Juni 2005 sagte das Schweizer Stimmvolk Ja zur eingetragenen Partnerschaft. (Bild: emuseum.ch)

Schon 2002 und 2005 ging es in der Schweiz um die rechtliche Absicherung von gleichgeschlechtlichen Paaren. Mit diesen Plakaten erhofften sich die Ja- und Nein-Lager einen Erfolg an der Urne. Gesiegt hat schlussendlich die Liebe.

Das Referendum gegen die Ehe für alle ist mit grosser Wahrscheinlichkeit zustande gekommen (MANNSCHAFT berichtete). Voraussichtlich im September oder im November wird das Schweizer Stimmvolk über die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare und über den Zugang zur Fortpflanzungsmedizin für lesbische Paare befinden.

Bereits das Partnerschaftsgesetz musste an der Urne entschieden werden und das gleich zwei Mal: 2002 im Kanton Zürich und 2005 dann in der ganzen Schweiz. Die Community gewann beide Abstimmungen deutlich: 62,7% der Zürcher*innen sagten ja, drei Jahre später 58% der Schweizer Stimmberechtigten. Ab 1. Januar 2007 konnten sich gleichgeschlechtliche Paare landesweit eintragen lassen.

Eingetragene Partner*innen sind Ehepaaren jedoch nicht gleichgestellt. So dürfen heterosexuelle Paare etwa Kinder adoptieren oder von der Fortpflanzungsmedizin Gebrauch machen. Partnerschaften können zudem nur dann eingetragen werden, wenn mindestens eine der beiden Personen Wohnsitz in der Schweiz oder das Schweizer Bürgerrecht hat.

Liebe sowie gemeinsame Rechte und Pflichten waren die klaren Botschaften der Ja-Kampagnen in 2002 und 2005. Das dürfte 2021 nicht anders sein (hier kann man übrigens für den bevorstehenden Abstimmungskampf spenden).

Es folgt eine Auswahl der prägnantesten Kampagnenbilder aus 2002 und 2005:

Die Ja- und Nein-Plakate zur eidgenössischen Volksabstimmung zum Gesetz über die eingetragene Partnerschaft

Partnerschaftsgesetz
Partnerschaftsgesetz
eingetragene partnerschaft
eingetragene partnerschaft

Mit dem Partnerschaftsgesetz wurden schwule, lesbische und bisexuelle Paare in der ganzen Schweiz erstmals rechtlich vom Staat anerknant.

partnerschaftsgesetz
partnerschaftsgesetz
eingetragene partnerschaft
eingetragene partnerschaft

2005 setzten die Gegner*innen auf ein schwules Bräutigamspaar als Feindbild. Die Botschaft konnte das Stimmvolk nicht überzeugen.

partnerschaftsgesetz
partnerschaftsgesetz

Zugegeben: Mit dem folgenden Argument lagen sie nicht ganz falsch.

eingetragene partnershcaft
eingetragene partnershcaft

Schon damals ging es ihnen um die «Schwächung» der Familie.

partnerschaftsgesetz
partnerschaftsgesetz

Die Abstimmung zum Partnerschaftsgesetz im Kanton Zürich

Drei Jahre vor der eidgenössischen Volksabstimmung setzte das Ja-Komitee auf die Bilder echter Menschen.

partnerschaftsgesetz Zürich
partnerschaftsgesetz Zürich
partnerschaftsgesetz Zürich
partnerschaftsgesetz Zürich
partnerschaftsgesetz Zürich
partnerschaftsgesetz Zürich

Wie die Kampagnenbilder zur Abstimmung zur Ehe für alle wohl aussehen werden? In den kommenden Wochen dürften wir mehr wissen.

Das könnte dich auch interessieren