Sachsens Sozialministerin verurteilt Anfeindungen gegen LGBTIQ

Sie stellten eine Gefahr für die Demokratie dar, so Köpping

Vor dem Rathaus Leipzig (Foto: Sebastian Willnow/dpa)
Vor dem Rathaus Leipzig (Foto: Sebastian Willnow/dpa)

Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) hat Anfeindungen gegen queere Menschen verurteilt.

«Menschenverachtende Einstellungen gegenüber Nicht-Heterosexuellen dürfen in unserer Gesellschaft nicht akzeptiert werden», sagte die SPD-Politikerin am Dienstag anlässlich des IDAHOBIT 2022. Sie stellten nicht nur eine Gefahr für die Betroffenen selbst dar, sondern seien auch eine Gefahr für die Demokratie. «Denn die Freiheit jeder und jedes Einzelnen, so zu leben wie sie oder wie er möchte, gehört zu den Grundfesten unserer Gesellschaftsordnung.»

Es sei ein wertvoller Beitrag für das demokratische Leben, die Akzeptanz und Teilhabe diverser Lebensformen sichtbarer zu machen. (In Dresden sieht sich die Boys Bar queerfeindlichem Vandalismus ausgesetzt – MANNSCHAFT berichtete.)

2021 wurden bundesweit insgesamt 1.051 Straftaten im Bereich der politisch motivierten Hasskriminalität in den Unterthemenfeldern »Geschlecht/Sexuelle Identität« und/oder »sexuelle Orientierung« registriert, wobei es sich bei 190 Fällen um Gewaltdelikte handelte.

Im Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sei das Demokratie-Zentrum Sachsen seit Jahren ein wichtiger Ansprechpartner für alle, die sich im Freistaat mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit auseinandersetzen wollen oder müssen, so Köpping.

Neben der Beratung von Engagierten und Betroffenen, stellten Unterstützungsangebote für Kommunen sowie lokale Verantwortungstragende einen Schwerpunkt der Arbeit dar. So biete zum Beispiel der RAA Sachsen e.V. im Rahmen des Beratungsnetzwerks des Demokratie-Zentrums Sachsen Fachberatung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt an. Das Ziel, ein Klima der Akzeptanz gegenüber schwulen, lesbischen, bisexuellen, transgeschlechtlichen und intersexuellem Leben zu verwirklichen, verfolgt im Freistaat zudem das im Bundesprogramm »Demokratie leben!« geförderte Modellprojekt »Zukunft gestalten – geschlechtliche Vielfalt (er)leben« des Trans-Inter-Aktiv in Mitteldeutschland e.V.

Die Staatsministerin weiter: »Es braucht Offenheit, Akzeptanz, sowie die Bereitschaft zum Zuhören gegenüber Denjenigen, die nicht der vermeintlichen Norm der Mehrheitsgesellschaft entsprechen. Diese Akzeptanz gehört zu einem weltoffenen Sachsen und ist wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.«

Vor zwei Jahren entschied ein Gericht, dass die Regenbogenflagge vor dem Ministerium in Dresden bleiben darf. Ein Bürger hatte dagegen geklagt (MANNSCHAFT berichtete).

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