Queere Clubs feiern weiter – wenn auch eingeschränkt
Das Szenelokal «Heaven» öffnet zur Zeit nur noch am Samstag
In der Schweiz dürfen Clubs weiterhin öffnen, so lange sie sich an die bundesrätlichen Anweisungen halten. Dazu gehören neben Contact-Tracing auch die Gästebeschränkung.
Höchstens 300 Gäste und Contact-Tracing – das sind die Auflagen des Bundes. Wenn eine*r der Gäste an COVID-19 erkrankt, müssen alle anderen für zwei Wochen in Quarantäne. Ein Risiko, das viele Partygänger*innen und auch Clubbesitzer*innen auf sich nehmen.
Mit der neuen MANNSCHAFT durch den Sommer
So auch der Partyveranstalter «Angels». Zum Schweizer Nationalfeiertag am 1. August findet im Hard One in Zürich eine Rooftop-Party statt. Die Veranstaltung steht unter dem passenden Motto «Helvetia», nach dem keltischen Stamm der Helvetier. Dem entsprechend sollen Gäste in Rot und Weiss gekleidet erscheinen.
Tanzwütige können von zehn Uhr abends bis fünf Uhr morgens feiern. Für Stimmung sorgen dabei DJ Phil Romano, DJ Jas Hirson, DJ Jesse Jay und DJ T2K. Tickets für die Veranstaltung können online bestellt werden. Entsprechend den Auflagen sind die Tickets auf 300 Personen beschränkt.
Der queere Club «Heaven», der im Juni sein Re-Opening feierte (MANNSCHAFT berichtete), rudert auf Grund der gegenwärtigen Entwicklungen zurück: Jetzt bleibt das Szenelokal freitags zu und öffnet nur am Samstag.
Erste arabische LGBTIQ-Notfallhotline dank Sesampaste
«Gemeinsam mit Dir kämpfen wir gegen das unsichtbare Virus und damit auch um die Zukunft unserer Mitarbeiter, unsere Künstler und auch um das Überleben als KMU. Wir wollen, dass der Freiraum und Safe Space namens Heaven für die Community erhalten bleibt, darum haben wir entschieden, uns in den Sommer-Monaten auf den Samstag zu konzentrieren und werden den Klub am Freitag-Abend nicht öffnen», schreibt der Club auf der Website.
«Angels» wie auch «Heaven» appellieren an die Sicherheitsmassnahmen wegen Corona. «Wir bitten Sie von einem Besuch der Veranstaltung abzusehen, wenn Sie sich krank fühlen. Bei dieser Veranstaltung kann die gültige Distanzregel nicht umgesetzt werden», schreiben die Clubs. Zudem empfehlen sie das Tragen von Hygienemasken.
Da in einem Zürcher Club ein sogenannter Super-Spreader mehrere Partygänger mit dem Corona-Virus angesteckt hat, sorgen sich die Clubs gerade in Zürich vor verschärften Massnahmen. «Wir sollten uns mit dem Gedanken befassen, das es schon bald wieder zu Clubschliessungen kommen wird. Nur wenn wir alle am gleichen Strick ziehen, können wir dieses Szenario verhindern», schreibt «Heaven» auf Instagram. Der Club empfiehlt das Herunterladen der Covid-App und bietet keinen Einlass und keine Rückerstattung bei Falschangaben beim Contact-Tracing.
In Deutschland sind die Clubs von einer Wiedereröffnung noch weit entfernt. Seit dem 14. März sind sämtliche Berliner Clubs geschlossen, viele kämpfen um ihre Existenz. Der Kultursenator von Berlin, Klaus Lederer (Linke) hat den Kulturbetrieben der Stadt weitere Soforthilfe in Aussicht gestellt.
Das Soforthilfeprogramm vom Mai im Umfang von 30 Millionen Euro soll noch einmal um jeweils zweimal drei Monate, also um zusätzliche 60 Millionen Euro verlängert werden. Damit erhalten Berliner Clubs im Durchschnitt 81000 Euro Corona-Hilfen. Unter den 38 Veranstalter*innen, die vom Hilfepaket profitieren, gehört auch das Berliner SchwuZ.
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