Prominente Unter­stützung für Café Berio im Berliner Regen­­bogenkiez

Neue Online-Petition soll vor Schliessung retten

Foto: Café Berio
Foto: Café Berio

Das Café Berio in Berlin kämpft weiter gegen seine bevorstehende Zwangsschliessung. Jetzt gibt es eine Online-Petition, um das queere Traditionslokal zu unterstützen, der sich bereits einige Promis angeschlosssen haben.

«Die Schliessung wäre nicht nur ein grosser Verlust für die Berliner Kaffeehauskultur. Es drohen auch weitreichende Folgen für die Entwicklung des Nollendorfkiezes mit Konsequenzen für dessen Anwohner*innen und Gewerbetreibende. Auch in seiner Funktion als international bekannte Anlaufstelle für LGBTIQ, wichtiger Kultur- und Integrationsort sowie Safe Space für das queere Berlin bedeutete das Ende des Berio ein herber Rückschlag. Für die Zukunft des Regenbogenkiezes wäre es ein fatales Signal», schreiben die Verantwortlichen auf der Petitionsseite.



Das Café in der Maaßenstrasse 7, unweit vom Nollendorfplatz, gilt als eines der ältesten der Stadt und ist seit fast 75 Jahren eine Institution im Regenbogenkiez. Nun aber läuft der Mietvertrag aus und wird nicht verlängert (MANNSCHAFT berichtete).

«Es geht nicht darum, ob dir dein Kaffee im Berio immer geschmeckt hat oder immer heiss genug gewesen ist, ja, es geht nicht einmal darum, ob du jemals dort warst oder vorhattest, einmal dorthin zu gehen. Es geht zwar auch um den Erhalt von Arbeitsplätzen, um den Erhalt eines Ausstellungsortes und um Kaffee und Kuchen», heisst es weiter auf der Seite. «Wir müssen das Berio nicht deswegen retten, weil es für die guten alten Zeiten steht. Hier geht es nicht um Nostalgie, sondern um Zukunft. Bei der Rettung des Berio geht es darum, wie wir zukünftig leben wollen. Als Nachbarschaft und als Community.»

Mit ihrem Aufruf zur Solidarität wenden sich Besitzer Karsten Schork und Co. an die LGBTIQ Gemeinschaft, die Politik aber vor allem die Hausbesitzer*innen, denen sie die Bedeutung des Berio verdeutlichen wollen.

Namhafte Unterstützung bekam das Café bereits von Künstler Rosa von Praunheim, DJ Dr. Motte, Fussballer Markus Urban, Filmemacher Jochen Hick , Musiker Peter Plate, Schauspieler Axel Ranisch sowie SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert und dem queerpolitischen Sprecher der Linken Klaus Lederer.

Das sich der Kampf lohnen kann, hat kürzlich das queere Berliner Wohnprojekt «Tuntenhaus» demonstriert. Als das Haus geräumt werden sollte, wandten sich die Bewohner*innen erfolgreich an die Community und die Politik (MANNSCHAFT+).

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