Pink-Doku – Von der rebellischen Teenagerin zur LGBTIQ-Verbündeten

Sie gehört zu den erfolgreichsten Künstlerinnen unserer Zeit

27.07.2019, «P!NK» im Olympiastadion in München (Bild: Wikicommons, Andemaya)
27.07.2019, «P!NK» im Olympiastadion in München (Bild: Wikicommons, Andemaya)

Wer ist die Künstlerin, die so viele Welthits schrieb und Millionen Frauen ein Vorbild in Sachen Selbstbewusstsein ist? Arte geht auf Spurensuche in der Heimat von «P!NK» – geografisch und musikalisch.

Von: Christof Bock, dpa

Schon als Teenager war sie eine Rebellin: Die amerikanische Rocksängerin Pink gehört zu den erfolgreichsten Künstlerinnen unserer Zeit.

Die Doku «P!NK – Mein Leben in Songs» (auf Arte) verfolgt die prägenden Jahre für den heute 44 Jahre alten Weltstar und geht zurück in die Zeit der frühen 1990er, als Pink noch Alecia Moore hiess und eine talentierte, aber unangepasste Schülerin im 8’000-Einwohner*innen-Ort Doylestown im US-Staat Pennsylvania war.

Verschiedene musikalische Einflüsse schaffen die Grundlage für den Mix, der Pinks Lieder später so erfolgreich macht. Das ist der Polit-Folk der 1960er, den ihr Vater – ein Vietnam-Veteran – der Familie immer wieder vorspielte: «Es gibt so viele Songs, die mich an meinen Vater erinnern. Und ich denke, das ist das Zeugnis einer wunderbaren Beziehung», sagt Pink in der Doku.

Whitney Houston war der Grund, warum ich Gesangsunterricht nahm. Ich dachte, ich könnte singen

Ein weiterer prägender Kontakt war der zarte Balladen-Soul Whitney Houstons. «Whitney Houston war der Grund, warum ich Gesangsunterricht nahm. Ich dachte, ich könnte singen. Und dann hörte ich sie und dachte: ‹Was mache ich denn hier.›» Noch stärker dürfte der Spirit der Frauenband 4 Non Blondes gewesen sein: Deren Song «What’s up» habe sie als Teenager nachts unter LSD-Einfluss vom Dach einer Freundin gegrölt, bis Polizei kam.

Die Doku nähert sich dem Phänomen Pink nicht nur über Songs und den Anekdoten, die ihr dazu einfallen. Der Film nimmt die Zuschauer*innen auch mit in die frühere High School der Musikerin.



Ehemalige Lehrer*innen kommen zu Wort und entwerfen das Bild einer klugen Verweigerin. Auf dem Schulfoto der neunten Klasse sitzt die junge Alecia als einzige Schülerin quer zur Gruppe, die sich brav fürs Bild aufgestellt hat.

Heute ist Pink eine der einflussreichsten Künstler*innen überhaupt, setzt sich für Feminismus, LGBTIQ-Rechte – etwa die gleichgeschlechtliche Ehe – ein und hat für diese Ziele auch immer wieder ihre Songs eingesetzt.



Zudem hat Pink die Grenzen des Popgenres erweitert: Rock, R&B, Hip-Hop und Elektro – alle Musikstile finden sich in ihren Songs. Sie inspiriert andere Künstler*innen, insbesondere junge Frauen. Sie zeigt, dass es möglich ist, gehört zu werden und erfolgreich zu sein.

«P!NK – Mein Leben in Songs» hält sich an Musiktitel, die Pink durch gute und schlechte Zeiten begleitet haben und ihr persönliches Leben beschreiben. Es sind ihre eigenen Songs und die, die sie geprägt haben. «Gleichzeitig zeigt die Dokumentation die weibliche Stimme einer aussergewöhnlichen Frau, eine Künstlerin mit Haltung, eine Stimme, die viele Menschen inspiriert und Mut macht», wirbt Arte für die MDR-Produktion unter der Regie von Jens Strohschnieder.

Medizinische Probleme in der Familie erfordern unsere sofortige Aufmerksamkeit

Der US-Superstar musste kürzlich zwei Konzerte in den USA absagen. «Medizinische Probleme in der Familie erfordern unsere sofortige Aufmerksamkeit», hiess es in einem Statement der 44-Jährigen auf Instagram. Pink sollte zweimal in der Stadt Tacoma im US-Bundesstaat Washington auftreten. Die beiden Shows mussten verschoben werden – an Ausweichterminen werde gearbeitet, hiess es weiter. Die Sängerin entschuldigte sich und schickte ihren Fans «Liebe und Gesundheit».

 Die Shows sind Teil ihrer «Summer Carnival»-Tour, bei der Pink im Sommer auch mehrere Konzerte in Deutschland gab. In Berlin trat sie im Juni vor 60’000 Fans auf. Bei dem mehr als zweistündigen Konzert gab Pink  sowohl ihre Songs vom im Februar erschienenem Album «Trustfall» sowie altbekannte Hits wie «Get The Party Started» oder «Raise Your Glass» zum Besten. Ihre Tochter Willow Sage Hart kam auch mit auf die Bühne.

Fest für die Augen – Madonna startet «Celebration Tour». Obwohl ihre Karriere immer wieder für beendet erklärt wurde, kam sie jedes Mal zurück. Nun wirft die Queen of Pop mit ihrer Welttournee einen Blick zurück auf ihre 40 Jahre währende erstaunliche Karriere (MANNSCHAFT berichtete).

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