Mehr Sicherheit durch Notruf­säulen für LGBTIQ-Kiez?

Die Initiative kommt von einem CDU-Politiker

Der Nollendorfplatz nachts (Foto: Babewyn / CC BY-SA 4.0 Deed)
Der Nollendorfplatz nachts (Foto: Babewyn / CC BY-SA 4.0 Deed)

Laut Bericht einer Berliner Lokalzeitung könnten demnächst im queeren Nollendorf-Kiez Notrufsäulen auf der Strasse aufgestellt werden – um die Sicherheit von LGBTIQ zu stärken.

«Die Anzahl der Übergriffe hat rund um Nollendorf-, Bülow und Kurfürstenstrasse zugenommen, insbesondere im Bereich queere Hasskriminalität», schreibt die BZ.



Der queerpolitische Sprecher im zuständigen Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Klaus Hackenschmied (CDU), wird zitiert mit den Worten: «Die Sicherheitslage im Kiez gibt seit längerer Zeit Anlass zur Sorge.» Er stellte den Antrag zur Errichtung der Säulen, denn sie könnten «ein Mehr an Sicherheit für Anwohner, Touristen und Sexarbeitende» bieten (MANNSCHAFT berichtete).

«Beleidigungen, Bespucken, Schubsen und Schläge» Kerstin Thost, Pressesprecher*in des LSVD, sagt: «Vor allem im öffentlichen Raum werden immer mehr queere Menschen angegriffen.» Es komme zu Beleidigungen, Bespucken, Schubsen, Schlägen und anderer tätlicher Gewalt, so Thost. Dagegen könne die Notrufsäulen-Initiative helfen.

Laut BZ würden Bezirk und Polizei derzeit die Einrichtung einer ersten Notrufsäule prüfen. Weitere könnten folgen, heisst es.

Die Leiterin des Anti-Gewaltprojekts L-Support, Anne Schaar, meint ebenfalls, dass solche Säulen – wie man sie bereits aus den U- und S-Bahnhöfen in Berlin kennt – eine gute Idee seien: «Wir haben den Eindruck, dass die Hemmschwelle wesentlich geringer geworden ist.»

Sean Gunn wurde 1993 in Simbabwe geboren, für sein Land trat er 2016 bei den Olympischen Sommerspielen an. Jetzt erzählt er von seinem Coming-out (MANNSCHAFT berichtete).

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