«Nicht bisexuell genug» – Pflegerin wird abgeschoben

Trotz Corona-Krise schiebt Irland essentielle Arbeitskräfte ab

Symbolbild: Mustafa Omar/Unsplash
Symbolbild: Mustafa Omar/Unsplash

Als Pflegerin hat sie Irland in der Corona-Pandemie gedient und trotzdem wird sie nun ausgeschafft. Sie sei «nicht bisexuell genug» und muss ins homophobe Simbabwe zurück. Einer anderen LGBTIQ-Person erging es ähnlich.

Constance, deren echter Name zu ihrem Schutz nicht genannt wird, arbeitete als Pflegerin in einem Altersheim, liess sich nie etwas zuschulden kommen; ihr Arbeitgeber stellte ihr sogar eine «leuchtende Referenz» aus. Doch das nützt der jungen Frau aus Simbabwe nichts.

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Das irische Justizministerium befand, dass sie nicht «bisexuell genug» sei, um den Asylantrag aufgrund der Verfolgung von LGBTIQ in Simbabwe stellen zu dürfen. Dass sie als Pflegerin in der Corona-Pandemie zu den essentiellen Arbeitskräften gehört, schien das Gericht auch nicht zu interessieren, erzählte sie CNN.

Am 28. Oktober wurden ihre Hoffnungen mit einem Brief endgültig zerstört. Sie müsse entweder freiwillig Irland verlassen, oder sie werde ausgeschafft, stand darin. Nicht nur Constance erhielt dieses Urteil. Lily, ihr echter Name wird ebenfalls nicht genannt, arbeitete in einem Pflegeheim in Dublin und floh 2016 aus Simbabwe, weil sie als queere Frau dort verfolgt würde.

«Sie sagen, dass Arbeiter*innen an vorderster Front Held*innen sind… aber hinter verschlossen Türen verfolgen sie uns und schieben uns ab», sagte Lily gegenüber CNN. Irland wird von Menschenrechtsorganisationen immer wieder für den Umgang mit Asylsuchenden kritisiert. Nach Recherchen des Irish Examiner hat sich eine Milliardenindustrie rund um das Asylwesen entwickelt. Der Schweiz wird ebenfalls kein gutes Zeugnis ausgestellt, wenn es um Entscheide für homosexuelle Asylsuchende geht (MANNSCHAFT berichtete).

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In Simbabwe ist gleichgeschlechtlicher Sex noch immer illegal. Die Verfassung erlaubt auch die Ehe für alle nicht. Es gibt keinen Schutz für LGBTIQ-Menschen vor Diskriminierung, Verfolgung und Gewalt im südafrikanischen Land. Um sich zu schützen, halten queere Personen ihre wahre Identität und Sexualität oft versteckt.

2018 musste der schwule Co-Rektor Neal Hovelmeier seinen Job aufgeben, nachdem er sich geoutet hatte. Eltern hatten befürchtet, dass er die Kinder für die Homosexualität «rekrutieren» würde, berichtete die Zeitung Povo Zim damals. Hovelmeier wollte sich nicht zum Gegenstand eines Schauprozesses machen (MANNSCHAFT berichtete).

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