Nach Eurogames: Bern öffnet sich für Enbys

Läufer*innen können sich für den Volkslauf als männlich, weiblich oder divers anmelden

Am 28. Juli 2023 fand im Rahmen der Eurogames in Bern der Pride Run statt. (Bild: EuroGames Bern 2023, Daniel Bürgin)
Am 28. Juli 2023 fand im Rahmen der Eurogames in Bern der Pride Run statt. (Bild: EuroGames Bern 2023, Daniel Bürgin)

Als erster grosser Volkslauf der Schweiz öffnet der Grand-Prix von Bern die Anmeldung für nicht-binäre Läufer*innen. Damit wolle man sich als «Lauf für alle» positionieren, sagt Geschäftsleiterin Livia Stämpfli.

Er gilt als «die schönsten zehn Meilen der Welt»: der Grand-Prix (GP) von Bern. Jeweils im Mai zieht der grösste Volkslauf der Stadt Bern bis zu 30’000 nationale und internationale Läufer*innen in die Bundesstadt. Neu können sich nicht-binäre Läufer*innen in der Kategorie «divers» für eine Overall-Wertung anmelden. Dies gab der Grand-Prix von Bern in seinem Newsletter zum Anmeldestart für den GP vom 18. Mai 2024 bekannt.

Neben «männlich» oder «weiblich» steht Läufer*innen bei der Anmeldung «divers» zur Auswahl. In dieser nicht-binären Kategorie können sich Teilnehmende in einem nächsten Schritt für eine Overall-Wertung oder für «Run for me» ohne Rangierung entscheiden.

Die Overall-Wertung bezieht sich auf die Gesamtwertung aller Läufer*innen, einschliesslich derjenigen, die sich als nicht-binär identifizieren. In der Kategorie «Run for me» erscheinen Läufer*innen auf einer alphabetischen Liste mit Zielzeit. Läufer*innen, die sich als männlich oder weiblich identifizieren, werden nach wie vor nach nach Geschlecht und Altersklasse gewertet, sofern sie sich nicht für Rangierung ohne Zielzeit anmelden.

«Wir haben uns entschieden, die ‹divers›-Option einzuführen, um eine inklusive Veranstaltung zu schaffen und Menschen verschiedener Geschlechtsidentitäten anzusprechen», sagt Geschäftsleiterin Livia Stämpfli gegenüber MANNSCHAFT. «Die Overall-Wertung für diverse Teilnehmende ist eine natürliche Fortsetzung dieses Engagements für Vielfalt und Inklusion. Wir möchten sicherstellen, dass alle Läufer*innen, unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität, gleiche Chancen haben und fair bewertet werden.»



Die Öffnung für nicht-binäre Läufer*innen kommt knapp vier Monate nach der Durchführung der Eurogames in Bern, Europas grösster LGBTIQ-Sportanlass (MANNSCHAFT berichtete). Vom 26. bis 29. Juli traten 2314 Athlet*innen in 20 Sportarten an, darunter auch der Pride Run über Distanzen von 5 und 10 km. Bei den Eurogames konnten sich Athlet*innen in den Geschlechtskategorien männlich, weiblich und nicht-binär anmelden. 2024 finden die Eurogames in Wien statt.

«Die Eurogames in Bern haben eine positive Atmosphäre der Vielfalt und Inklusion geschaffen», sagt Stämpfli. Der queere Sportevent habe möglicherweise dazu beigetragen, das Bewusstsein für die Bedeutung von Vielfalt und Inklusion im Sport zu stärken. «Der Grand-Prix von Bern hat dies als Chance genutzt, seine eigenen Bemühungen in diesem Bereich zu verstärken und eine noch offenere und inklusivere Laufveranstaltung zu schaffen.»

Wer sich für den GP Bern anmeldet, kann zwischen dem Original-GP (16 km), dem Altstadt-GP (4,7 km) und dem Bären-GP (1,6km) für Familien, Kinder und Einsteiger*innen wählen. Eine weitere Neuerung seit 2023 ist die Einstiegsmeile. Diese Kategorie trägt das Label «Unified» von Special Olympics Switzerland und ist für Personen mit Beeinträchtigung geeignet. Der GP sei ein «Lauf für alle», sagt Stämpfli.

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