Nach Angriff bei CSD: Christian will Mr. Gay Germany werden
Christian wurde in Berlin vor der Russischen Botschaft beleidigt und ins Gesicht geschlagen
Am kommenden Wochenende geht der diesjährige Wettbewerb «Mr. Gay Germany» in die heisse Phase. Einer der Kandidaten wurde im Sommer Opfer eines schwulenfeindlichen Angriffs.
Am 27. Juli 2019 wurde Christian G., schwuler Aktivist des Bündnisses Akzeptanz & Vielfalt Frankfurt, in Berlin vor der Russischen Botschaft, unweit der Berliner Christopher Street Day Veranstaltung am Brandenburger Tor, von zwei Personen angegriffen, schwulenfeindlich beleidigt und ins Gesicht geschlagen (MANNSCHAFT berichtete). Eine Person ist nach Angaben des Bündnisses noch immer flüchtig.
Nun knapp drei Monate später, ist Christian G. einer von 11 ausgewählten Kandidaten für die Wahl von Mr. Gay Germany 2020, berichtet das Bündnis Akzeptanz & Vielfalt Frankfurt in einer Pressemitteilung. Ein Contest, der jährlich einen neuen Repräsentanten für die schwule Community Deutschlands wählt. Christian möchte als Kandidat die Aufmerksamkeit nutzen, um auf das Thema Gewalt gegenüber sowie innerhalb der schwulen Community aufmerksam zu machen
«Stigmatisierung, Diskriminierung bis hin zur Gewaltanwendung ist leider noch immer trauriger Alltag für viele schwule Menschen. Zwar hat sich die gesetzliche Situation in Deutschland verbessert, aber gesellschaftlich sieht es weiterhin schlecht aus. Homosexuelle können noch immer nicht in Frieden Hand in Hand über unsere Strassen gehen. Schwuchtel ist neben Jude und behindert noch immer das beliebteste Schimpfwort auf unseren Schulhöfen. Noch immer versuchen viele Menschen ihre Homosexualität zu verheimlichen», so Christian.
Auch betont er, dass es innerhalb der schwulen Community ebenfalls Ausgrenzung aufgrund von Alter oder Herkunft gibt oder gar der vermeintlichen Eigenschaft zu schwul. «Wenn wir Akzeptanz und Respekt haben wollen, müssen wir dies auch in unserer eigenen Community leben! Aus dem Grund bin ich im Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt tätig, das sich für eine starke, vielfältige queere Community einsetzt, in der alle willkommen sind. Diese Nachricht, dass wir für die Akzeptanz aller Menschen kämpfen müssen und nicht nur für die einzelner Menschen, diese Nachricht möchte ich bei Mr. Gay Germany vermitteln», so Christian.
Vom 11. bis 13. Oktober 2019 findet in Düsseldorf der Vorentscheid statt, in dem eine Jury ihre Favoriten ins Finale von Mr. Gay Germany wählt. Das Finale mit der Wahl des «Mr. Gay Germany 2020» findet am 14. Dezember 2019 in Köln statt.
Im vergangenen Jahr gewann der Berliner Marcel Danner. Seine Kampagne richtete sich gegen das Blutspendeverbot für Schwule und Bisexuelle (MANNSCHAFT berichtete).
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