++ Support für Europride in Magdeburg ++ Berlin genehmigt Trans-Beflaggung ++

Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer

Bild: CSD Magdeburg
Bild: CSD Magdeburg

Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 21. März 2022.

++ Support für EuroPride in Magdeburg ++

Magdeburg soll die EuroPride 2025 ausrichten: Der CSD Magdeburg, Gewinner der Queeros-Abstimmung 2021, will die Veranstaltung in die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts holen.

Unterstützt wird die Bewerbung von Sven Lehmann (Grüne), dem Queer-Beauftragten der Bundesregierung: «Es wäre ein grossartiges Signal aus Ostdeutschland heraus für alle europäischen LGBTQ und für Vielfalt!» In seinem Brief spricht Lehmann auch von einem starken Signal für die Parnerstädte u.a. in der Ukraine und in Polen. Es wäre zudem die erste EuroPride in einem der östlichen Bundesländer Deutschlands.

++ Berlin genehmigt Trans-Beflaggung ++

Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hat zum Internationalen Tag der Transsichtbarkeit am 31. März die Beflaggung mit der offiziellen Trans-Flagge genehmigt. Mit dieser Ausnahmegenehmigung könnten etwa die Senatsverwaltungen die Flagge mit den Farben Blau, Pink und Weiss hissen, teilte die Senatsinnenverwaltung am Mittwochabend mit. Mit dem Tag wird die Sichtbarkeit von trans Menschen gefeiert und gefördert.

«Unsere Regenbogenhauptstadt Berlin ist für trans Menschen ein Ort, an dem sie selbstbestimmt, sichtbar und frei leben können sollen. Doch Sichtbarkeit bedeutet leider oft auch Diskriminierung und Gewalt. Als Innensenatorin ist mir die Sicherheit und der Schutz der trans Community ein grosses Anliegen. Das Thema Hasskriminalität gegen Schwulen und Lesben, bisexuellen, trans und inter Menschen haben wir letztes Jahr bereits auf die Agenda der Innenministerkonferenz gesetzt, die sich nun mit der Sicherheit der queeren Community befassen wird», so Spranger.

++ «Transsexualität ist kein Trend» ++

Der deutsche Queer-Beauftragte, Lehmann, hofft, dass das Transsexuellengesetz bis Ende des Jahres abgeschafft ist. «Seit 40 Jahren zwingt es Menschen, die einen Namen und einen Personenstand haben, der ihrer Identität nicht entspricht, sich zwei psychiatrischen Gutachten zu unterziehen. Da werden erniedrigende Fragen gestellt, zum Beispiel nach den Vorlieben bei der Masturbation und der Art der Unterwäsche», so der Grünen-Politiker in der FAZ. Bis zum Sommer wollen Bundesjustizministerium und Bundesfamilienministerium Eckpunkte vorlegen.

Auf die Frage der Zeitung, ob nicht trans Menschen Frauen ihre Schutzräume wegnähmen, sagte Lehmann, man habe intensiv mit der Frauenhaus­koordinierung Deutschland und dem Deutschen Frauenrat gesprochen. «Alle sind sich einig, dass es dieses Problem nicht gibt. Es ist kein einziger Fall bekannt, in dem sich trans Personen Zugang zu Frauenhäusern verschafft hätten und dort übergriffig geworden wären.»

++ Polizei für mehr Akzeptanz ++

Mit der Unterzeichnung der Lübecker Erklärung für Akzeptanz und Respekt trat am Abend die Landespolizei von Schleswig-Holstein offiziell dem Bündnis für Akzeptanz und Respekt «Echte Vielfalt» bei. Die Mitglieder des Bündnisses verpflichten sich im Alltag jeglicher Form von Diskriminierung entgegenzutreten. Der LSVD Schleswig-Holstein hatte 2014 das Bündnis mit initiiert. Die Polizei ist das 50. Bündnismitglied. Nur ein Bruchteil der LGBTIQ-feindlichen Gewalttaten werden angezeigt.

«Queere Menschen sind Bestandteil der Gesellschaft und der Polizei. Die Landespolizei Schleswig-Holstein versteht sich als Bürger*innenpolizei. Dieses bekräftigen wir heute mit der Zeichnung des Bündnisses für Akzeptanz und Respekt zum gleichnamigen Landesaktionsplan», so Tim Jänke, hauptamtliche Ansprechperson der Zentralen Ansprechstelle LGBTIQ der Landespolizei.

++ Queere Verkehrsgerechtigkeit ++

Insgesamt 147 «Verkehrsschilder der Gerechtigkeit» stehen bis zum 27. März in Nürnberg. Durch 147 Patenschaften sollen sie dann in der ganzen Stadt dauerhaft aufgestellt werden, nämlich u.a. auf Schulhöfen, Firmengeländen oder öffentlichen Plätzen. Bürger*innen können sich hier mit konkreten Ideen einbringen und das ausgewählte Schild kaufen wie etwa das mit dem regenbogenfarbenen Zebrastreifen (Preis: 180 Euro) und dauerhaft an einem Ort aufstellen.

LGBTIQ
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Durch diese Bürgerbeteiligung entscheiden die Nürnberg*innen selber, wo die Schilder der Gerechtigkeit ihre stärkste Wirkung entfalten sollen. Sie sind im internationalen Forum der 4. Gipfelkonferenz von Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine, aus Rumänien, Moldawien, Polen, Serbien, Österreich und Deutschland entstanden.

++ Queer Festival Heidelberg meldet sich zurück ++

Nach zwei Jahren ohne grosses Festival im Mai, macht sich das Queer Festival in Heidelberg wieder bereit, ein Zeichen für Toleranz, Gleichberechtigung und Vielfalt in der Stadt zu setzen. Zur Festival Opening Show am 4. Mai können sich Besucher*innen auf die kanadische Electroclash-Ikone Peaches freuen. In weiteren Konzerten und Clubnächten treten nationale wie internationale Musiker*innen auf, darunter die deutsche Sängerin Wilhelmine, DJ & Produzent Kiddy Smile, Sam Vance-Law aus Kanada und viele mehr. Beim offiziellen Eröffnungs-Empfang am 6. Mai im Karlstorbahnhof soll Oberbürgermeister Eckart Würzner (parteilos) sprechen.

Als das Festival 2009 gegründet wurde, war es nach eigenen Angaben das erste deutsche Festival für queere Kunst und Kultur. Von einer Wochenendveranstaltung hat es sich dann zu einem namhaften Festival entwickelt, zuletzt mit 8.000 Besucher*innen. Nach der erfolgreichen Herbst-Edition im November 2021, die pandemiebedingt in einem kleineren Rahmen stattfinden musste, soll das Festival jetzt wieder in seinem vollen Umfang aufblühen und wie gewohnt den gesamten Mai über andauern.

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