++ Schau über queeres Judentum ++ Erzbistum geht auf Homosexuelle zu ++

Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer

Symboldbild: Fotoz/Unsplash
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Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ News aus Deutschland ab dem 9. August 2021.

++ Schau über queeres Judentum ++

Das Jüdische Museum in Rendsburg zeigt ab nächste Woche die Fotoausstellung «This is me – queer und religiös?». Sie vereint die Geschichten von 15 sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten. Sie sind lesbisch, schwul, bisexuell, trans oder inter und gehören verschiedenen religiösen Communities an. Fotografiert wurden sie für diese exklusive Ausstellung von der Berliner Künstlerin Ceren Saner.

Die porträtierten Menschen mussten teils über Jahre die Erfahrung machten, einen Teil ihrer Identität verstecken zu müssen. Queerfeindlichkeit, Antisemitismus und Rassismus gehören zu ihrem Alltag. In der Fotoausstellung zeigen Menschen ihr Gesicht für eine Gesellschaft, in der Platz für alle ist. Die Schau ab 17. August findet im Rahmen des Jubiläumsjahrs «1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland» statt.

++ Erzbistum Berlin kriegt Ansprechperson für Homosexuelle ++

Das katholische Erzbistum Berlin will auf Schwule und Lesben zugehen. Erzbischof Koch betonte, dass er die doppelte Ausgrenzung von katholischen homosexuellen Menschen als problematisch und schmerzhaft wahrnehme, innerhalb sowohl der katholischen Gemeinde als auch der homosexuellen Community. In diesem Zusammenhang sei auch seine Absicht zu sehen, eine*n Seelsorger*in als zukünftige Ansprechperson für Homosexuelle zu benennen.

Am Montag hatten sich Erzbistum und LSVD getroffen: Anlass war das Segnungs-Verbot des Vatikans für gleichgeschlechtliche Paare (MANNSCHAFT berichtete). «Ich bitte um Verständnis, dass ich als Bischof um der Einheit der Kirche willen mich nicht über eine solche Position aus Rom hinwegsetzen kann», erklärte Koch. «Gleichzeitig setze ich mich vorbehaltlos dafür ein, der Liebe und Beziehung von Menschen den Segen Gottes zuzusprechen. Ich werde die Diskussion – auch im Zusammenhang des Synodalen Wegs – weiterführen.»

++ Vorgucker auf «Operette für zwei schwule Tenöre» ++

Mit der Uraufführung der »Operette für zwei schwule Tenöre« feiert das Berliner BKA-Theater im Oktober die Wiedergeburt der «Berliner Operette», ein Genre, das in den 1920ern Rollenbilder strapazierte, Diversität zelebrierte und so das Bild von Berlin in der Welt mitprägte. Hundert Jahre später führt die «Operette für zwei schwule Tenöre» diese Tradition fort: Sie ist weltweit die erste Operette mit queerer Haupthandlung.

Das Stück von Johannes Kram erzählt eine aufwühlende, moderne, komische, aber auch berührende Geschichte über schwules Leben zwischen Liebe und Sex, Stolz und Selbstzweifel sowie Landidylle und Grossstadtszene. Im Mittelpunkt des Theaterabends stehen 16 im Stil der «Goldenen Operette» neu geschaffene Schmacht-Walzer und Operetten-Schlager wie «Champagner von Aldi» oder »Mein Fetisch ist die Operette». Die beiden Hauptrollen sind mit Felix Heller (Jan) und Ricardo Frenzel Baudisch (Tobi) besetzt. Erstmals sind die beiden ab sofort in der Video-Premiere des bisher unveröffentlichten Songs »Ich steh total auf Jens Riewa« zu sehen.

++ Queere Führung durch Heidelberg ++

Seit Juli 2021 bietet QueerTour Heidelberg eine Führung durch die Heidelberger Altstadt mit dem Titel «Kreuz und queer durch Heidelberg» an. Dabei erfahren die Gäste Aspekte des homosexuellen Lebens in der Stadtgeschichte und entdecken die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der romantischen Neckarstadt aus diesem speziellen Blickwinkel.

Der Gästeführer und langjährige Mitarbeiter beim städtischen Tourismusmarketing Steffen Schmid erklärt. «Ich habe bei meinen Tätigkeiten immer wieder festgestellt, dass das Thema Homosexualität in der gesamten Heidelberger Geschichte bisher kaum existiert. Und ich war mir sicher, dass Heidelberg als eine solch historische und facettenreiche Stadt dazu viel zu erzählen hat. So begann ich zu recherchieren und zu schreiben.»

++ Vandalismus an LGBTIQ-Stele ++

Die von der Stadt Mainz am Ernst-Ludwig-Platz aufgestellte neue Stele, mit der an die im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit verfolgte LGBTIQ-Community erinnert werden soll, ist mit Graffiti beschmiert worden. Das machte die SPD Mainz via Twitter bekannt. «Wir verurteilen dies und hoffen, dass der oder die Täter*innen gefasst werden», heisst es darin.

Pressesprecher Ralf Peterhanwahr erklärte gegenüber dem Merkurist, die Stadt habe bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt gestellt

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