++ LGBTIQ-Aktivist besiegt Facebook ++ Keine queeren Ampeln in Braunschweig ++
Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer
Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ News aus Deutschland ab dem 15. März 2021!
++ LGBTIQ-Aktivist siegt gegen Facebook ++
Der Aktivist für Atheismus und LGBTIQ-Rechte, Amed Sherwan, hatte Ende 2020 mehrfach Fotomontagen auf seinen Profilen geteilt, die ihn und den säkularen Aktivisten Mohamed Hisham küssend zeigen, u. a. vor der Kaaba in Mekka – als Zeichen der Solidarität mit LGBTIQ-Personen in muslimischen Communitys. Wegen der Kuss-Fotos wurden Sherwans Profile zeitweise auf Facebook und Instagram gesperrt (MANNSCHAFT berichtete).
Er hat nun erfolgreich gegen das Unternehmen um die Kostenübernahme des Verfahrens geklagt und erklärte via Facebook, er sei überglücklich über dieses wichtige Zeichen für Meinungsfreiheit im Netz: «Ein religiöser Mob darf sich mit seinen menschenfeindlichen Vorstellungen nicht bei Facebook durchsetzen! Ein Kuss ist kein Verbrechen!» Facebook habe argumentiert, der Aktivist könnte seine Inhalte zum Thema Homosexualität ja auch bei Youtube oder Twitter einstellen, aber das zog vor Gericht nicht, so Sherwan. Wenn Facebook auf Zuruf ein Profil lösche, sei das eine Vertragsverletzung, erklärte sein Anwalt.
++ Keine queeren Ampelpärchen in Braunschweig ++
Die Stadtverwaltung hat Bedenken, weil die Sicherheit für Fussgänger*innen an queeren Ampeln bislang nicht nachgewiesen ist, und lehnte diese Ampelpärchen ab, berichtet die Braunschweiger Zeitung (bezahlpflichtiger Artikel)
Eigentlich war es beschlossene Sache, dass die Braunschweiger Innenstadt gleichgeschlechtliche Ampelpärchen bekommt. Das hat der Bezirksrat im Juni 2020 entschieden. Auch ein Ampellöwe war ursprünglich mal im Gespräch, aber davon hielten die Kommunalpolitiker*innen nichts. Braunschweig trägt den Beinamen «Die Löwenstadt», denn der Burglöwen auf dem Burgplatz ist das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt: Heinrich der Löwe liess die Bronzestatue einst erreichten.
++ Berlin will Rechte lesbischer Eltern stärken ++
Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) will die Rechte verheirateter lesbischer Paare mit Kind stärken. Der Senats beschloss am Dienstag einen entsprechenden Entschliessungsantrag zur Reform des Abstammungsrechts, der nun in den Bundesrat eingebracht wird. Auch fast vier Jahre nach der Eheöffnung werden lesbische Paare rechtlich weiterhin schlechter gestellt als heterosexuelle Paare, selbst wenn sie verheiratet sind, erklärte der Senator für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung. «Wird ein Kind in einer Ehe geboren, hat es zwei Elternteile. Dieses selbstverständliche Recht wird verheirateten lesbischen Paaren verwehrt.»
Die Bundesratsinitiative zielt auch darauf ab, die Ungleichbehandlung von trans und inter Eltern bzw. Personen mit Kinderwunsch aufzuheben und einen Impuls für eine zukünftige Regelung von Mehrelternschaften zu setzen.
++ CDU-Politiker genervt von Schwulen ++
Wegen eines homophoben Kommentars bei Facebook ist ein CDU-Stadtverordneter aus Wuppertal in die Kritik auch aus der eigenen Partei geraten. Holger Reich hatte unter einen Beitrag von queer BILD geschrieben: «Was nur sehr nervt, ist, dass Schwule mir ständig ihre sexuelle Vorliebe unter die Nase reiben wollen. [..] Ständig dröhnt es aus dem TV, dem Radio oder sonst woher dass dieser oder jener sich als Schwul geoutet hat und alle, die es nicht ‚toll finden’ automatisch homophob (=krank) abgestempelt werden.»
Die Jusos erkärten in einer Pressemitteilung: «Ein demokratischer Stadtverordneter, der die Bürger*innen der Stadt Wuppertal im Rat vertritt, sollte für eine offene Gesellschaft eintreten und Diskriminierungsformen nicht noch reproduzieren.» Laut Wuppertaler Rundschau habe Reich seine Äusserungen mittlerweile bedauert, seine Äusserungen seien inzwischen auf Facebook gelöscht.» Gegenüber der Zeitung teilte der (kommissarische) CDU-Kreisvorsitzender Rolf Köster mit, Reichs Ansichten stimmten mit denen der Partei nicht überein.
++ ZDF dreht Serie um lesbische Liebe ++
Für die ZDFmediathek und ZDFneo entsteht derzeit in Berlin die Instant-Dramaserie «Loving Her», die im Sommer Premiere feiern soll: Hanna (Banafshe Hourmazdi) ist Mitte Zwanzig, lebt in einer Berliner WG und hat gerade ihr Studium abgeschlossen. Weil sie in Coronazeiten keinen Job findet, bleibt ihr nichts anderes übrig, als zurück zu ihren Eltern zu ziehen. Kurz bevor sie das Kapitel Berlin zuschlägt, läuft sie ihrer Jugendliebe Franzi (Lena Klenke) über den Weg – und die hat ausgerechnet ihre neue Freundin im Arm.
Hanna beginnt, sich an ihre Zeit in Berlin zu erinnern, und lässt ihre vergangenen Beziehungen und Affären Revue passieren. Mit jeder ihrer Exfreundinnen verbindet Hanna etwas anderes, und jede Beziehung hat ihren Teil dazu beigetragen, dass Hanna die Frau wurde, die sie heute ist.
++ Krach um Berliner CSD ++
Nachdem die neu gegründete «Aktionsgemeinschaft LGBTIQ* Berlin» für September einen CSD in der Hauptstadt angekündigt hat (MANNSCHAFT berichtete), hat sich der CSD-Verein zu Wort gemeldet und kritisiert die Konkurrenz scharf. In einer Mitgliederinformation, aus die der Tagesspiegel zitiert, distanziert sich das geschäftsführende Vorstandsteam von den Aktivitäten der Aktionsgemeinschaft und «verurteilt» diese «auf das Schärfste». Die Aktionsgemeinschaft entgegnete, der CSD-Vorstand sei «vollkommen untätig».
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