Minister­innen-Paar will heiraten – «Homo­sexualität muss sichtbar sein»

«Im Bundesrat zwinkern wir uns zu»

Katja Meier (Bündnis90/Die Grünen), Justizministerin von Sachsen (l) und Josefine Paul, neue Vorsitzende der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im NRW-Landtag (Foto: Jan Woitas/Roland Weihrauch/dpa +++ dpa-Bildfunk +++)
Katja Meier (Bündnis90/Die Grünen), Justizministerin von Sachsen (l) und Josefine Paul, neue Vorsitzende der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im NRW-Landtag (Foto: Jan Woitas/Roland Weihrauch/dpa +++ dpa-Bildfunk +++)

Die Hochzeit von Josefine Paul und Katja Meier soll nach der Landtagswahl in Sachsen stattfinden. In einem Interview geben die beiden Einblicke in ihre Beziehung.

Die lesbischen Grünen-Landesministerinnen Josefine Paul und Katja Meier wollen heiraten. Die Familienministerin von Nordrhein-Westfalen Paul und die Justizministerin von Sachsen Meier sind laut eigenen Aussagen das erste homosexuelle Ministerinnenpaar in Deutschland. «Homosexualität muss sichtbar sein, auch auf der Strasse», sagte Meier (44) im Interview der Zeitschrift Bunte, das am Donnerstag erscheint.



Schliesslich gebe es auch heute noch «bei jungen Schwulen und Lesben Probleme mit der Familie und Mobbing in der Schule», betonte die 42-jährige Paul. «Alle jungen Menschen brauchen Unterstützung in ihrer Selbstfindung und queere Jugendliche brauchen die Gewissheit, dass ihre Liebe ganz normal ist.» Ihre Partnerin Meier bekräftigte, dass das zwar auch die Mehrheitsmeinung sei, sie aber dennoch «üble Postkarten und Briefe mit schlimmsten Beschimpfungen unter der Gürtellinie» bekomme. «Das lässt mich nicht kalt.»

Das sei jedoch nicht der Grund für die nach der Landtagswahl in Sachsen (1. September) geplante Hochzeit. «Es geht weniger um die politische Geste. Die Liebe ist das Fundament», erklärte Paul. Es gehe darum, «sich gegenseitig zueinander zu bekennen».

Anne Will, als geoutete bekannte Lesbe, sei ihr Vorbild. «Ich habe mich einfach in Josefine verliebt und das für mich als ganz natürlich empfunden, mir nicht wirklich Gedanken gemacht, ob ich lesbisch bin oder bisexuell», erzählt Meier.

Derzeit führen die beiden eine Fernbeziehung von West- nach Ostdeutschland. «Wir trinken jeden Morgen um 6.30 Uhr per FaceTime zusammen Kaffee. Wenigstens abends vor dem Schlafengehen telefonieren wir noch einmal», gibt die sächsische Justizministerin Einblick in die Beziehung. Die Familienministerin ergänzt: «Im Bundesrat zwinkern wir uns zu.»

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