Bekommt der DFB eine offen lesbische General­sekretärin?

Nadine Keßler war FIFA-Weltfussballerin des Jahres 2014

Nadine Keßler (Bild: dpa, Sven Beyrich)
Nadine Keßler (Bild: dpa, Sven Beyrich)

Nadine Keßler ist aus Sicht ihrer früheren Mitspielerin Kim Kulig genau die Richtige für den DFB. Die Generalsekretärin des Verbands umreisst das Aufgabenprofil.

Der Deutsche Fussball-Bund beschreitet bei der Besetzung des Geschäftsführer-Postens womöglich einen revolutionären Weg. Einem Medienbericht zufolge holt der Verband Nadine Keßler als Nachfolgerin von Oliver Bierhoff. Die frühere Nationalspielerin soll Teile der Aufgaben des einstigen DFB-Direktors übernehmen und künftig den Bereich Akademie und Nationalmannschaften verantworten, wie die Münchner Abendzeitung berichtete.

Die frühere Europameisterin Kim Kulig hält ihre ehemalige Mitspielerin für die richtige Kandidatin für eine Führungsposition beim Deutschen Fussball-Bund. Keßler ist 35 Jahre alt und seit Anfang des Jahres mit der UEFA-Funktionärin Emily Shaw verheiratet.

Für mich ist es überhaupt keine Überraschung, dass man über sie spricht und überlegt, welche Stärken kann sie einbringen

«Für mich ist es überhaupt keine Überraschung, dass man über sie spricht und überlegt, welchen Schritt kann sie gehen und welche Stärken kann sie einbringen», sagte Kulig am Sonntag im ZDF.

DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich kommentierte im ZDF keine Namen, umriss aber das Profil für die offene Stelle. «Es geht darum, Budget zu koordinieren, Personalverantwortung zu tragen» und Führungskompetenzen mitzubringen, sagte Ullrich, «um die Puzzleteile, die wir haben – den Jugendfussball, den Frauenfussball, den Männerfussball, den Fussball in Gänze im Leistungssportbereich auf Nationalmannschaftsebene inklusive Trainer*innenausbildung – zusammenzuführen»

Keßler arbeitet derzeit als Direktorin für Frauenfussball bei der Europäischen Fussball-Union UEFA und wird dort sehr geschätzt. Am Sonntag verfolgte sie als UEFA-Vertreterin das WM-Finale zwischen England und Spanien in Sydney.

An diesem Montag wird der DFB einen neuen Direktor für «Nachwuchs, Training und Entwicklung» vorstellen. Medienberichten zufolge wird es der bisherige U20-Trainer Hannes Wolf. Sportdirektor für die Männer-Nationalmannschaft ist Rudi Völler, eine Führungskraft auf Direktoren-Ebene für die Frauen-Auswahl wird noch gesucht.



«Eine Ebene darüber» gehe es dann um den Geschäftsführungs-Posten, sagte Ullrich. «Wir suchen eine Person, die den Sportbezug hat, nichtsdestotrotz guckt man auch über den Tellerrand hinaus», sagte die Generalsekretärin. Der DFB hatte Gespräche mit Keßler bestätigt, die frühere Weltfussballerin sei aber nicht die einzige Kandidatin. Auch «international» werde «ins Schaufenster» geguckt, sagte Ullrich.

Die ehemalige Schweizer Nationalspielerin Kathrin Lehmann sagte als ZDF-Expertin, Keßler sei «prädestiniert» für diese Rolle. Kulig äusserte, sie habe Keßler als Anführerin kennengelernt, sie habe «immer wieder ein offenes Ohr für die Spielerinnen gehabt».

Pornografie gilt seitens der Kirche als Sünde – im Erzbistum Köln soll es nun aber «massenhaft Zugriffsversuche» auf derartige Seiten gegeben haben. Kardinal Rainer Maria Woelki zeigt sich enttäuscht (MANNSCHAFT berichtete).

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