Kein Platz für Transphobie im Rugby-Sport!
Deutsche Rugby Vereine positionieren sich gegen den geplanten Ausschluss von trans Frauen durch den Weltverband
Im Juli veröffentlichte der Guardian, dass eine Arbeitsgruppe des Rugby Weltverbands plane, trans Frauen aus Wettkämpfen auszuschliessen. Diese Änderungen würden die bisherigen Richtlinien vom 13. März 2019 für trans Spieler*innen basierend auf den Grundlagen des Internationalen Olympischen Komitees (IOK) ausser Kraft setzen.
In diesen Richtlinien des IOK ist festgelegt, dass trans Frauen ein konstant niedriges Testosteronlevel im Blut nachweisen müssen. Die Vorschläge für neue Richtlinien wurden den nationalen Verbänden zur Stellungnahme vorgelegt.
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Auf Initiative des Berliner Rugby Vereins Berlin Bruisers haben sich nun mehr als 30 Vereine und Mannschaften in einem Aktionsbündnis zusammengeschlossen, um zu zeigen, dass trans Frauen im Rugby immer willkommen sein werden. Der geplante Ausschluss sei eine Diskriminierung, die nicht mit den Werten von Inklusion und Vielfalt im Rugby-Sport vereinbar sei, heisst es in einer Pressemitteilung vom Montag. Das Bündnis deutscher Vereine und Teams fordert den DRV (Deutscher Rugby-Verband) darum auf, sich aktiv gegen den geplanten Ausschluss durch World Rugby zu positionieren.
Alexander Craddock, Präsident der Berlin Bruisers – die sich hier auch für Körpervielfalt einsetzen –, erklärt: «Als wir von dem geplanten Ausschluss von trans Frauen gehört haben, waren wir geschockt. Viele Spieler*innen haben sich gerade wegen der Wertekultur von gegenseitiger Akzeptanz und Vielfalt im Rugby für diesen Teamsport entschieden. Die Vielfalt der Mitglieder in unseren Verein spiegelt die Vielfalt der Spieler*innen-Positionen und der zu beherrschenden Fähigkeiten auf dem Spielfeld wieder.»
Deshalb betont Craddock: «Gerade unsere Mitglieder mit trans Hintergrund betonen immer wieder, wie wichtig es ist, dass trans Menschen im Sport willkommen geheissen werden und nicht aufgrund ihrer körperlichen Besonderheiten ausgeschlossen werden.
Basierend auf unseren gemeinsamen Erfahrungen und Werten war es für uns wichtig, diese Aktion für Vielfalt und Inklusion im Rugby-Sport initial zu koordinieren. Nun sollten aber vor allem cis und trans Rugby-Frauen, die natürlich weiterhin auf unsere Unterstützung zählen können, diesbezüglich gehört werden.»
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So lehnt auch die Deutsche Rugby Frauen (DRF) einen allgemeinen Ausschluss der Transgender-Frauen vom Spielbetrieb ab: «Wir wollen inklusiv bleiben und somit den Werten des Rugby Spiels folgen. Rugby lebt davon, Frauen mit verschiedenen Körperstrukturen zu haben und eine Ausgrenzung von trans Frauen aufgrund der vermuteten grösseren Muskelmasse ist nicht inklusiv, sondern diskriminierend.”
Die DRF – als Teil und Organ des Deutschen Rugby-Verbandes (DRV) – umfasst die Frauenabteilungen der dem Deutschen Rugby-Verband angeschlossenen Vereine und Landesverbände.
Wegen der Kürze der Zeit sei nicht möglich gewesen, alle Vereine persönlich anzusprechen. «Es war uns allerdings wichtig frühzeitig den offenen Brief zu veröffentlichen, um auf die Entscheidung des DRV Einfluss nehmen zu können. Dem Aktionsbündnis kann sich gerne weiterhin von Vereinen öffentlich angeschlossen werden.»
Weltweit muss die trans Community Repressionen und Rückschläge hinnehmen: In Rumänien soll ein Gesetz die Aufklärung über Geschlecht, Gleichstellung und Geschlechtsidentität gesetzlich verbieten (MANNSCHAFT berichtete). Auch in New South Wales sollen Schulkinder nichts über trans Menschen und Geschlechtsidentitäten erfahren dürfen. Dies will der Ex-Labourchef Mark Latham (MANNSCHAFT berichtete).
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