Hass auf Ibn Rushd–Goethe Moschee wegen Regenbogenflagge

Die Gemeinde erreichten u.a. Morddrohungen

Foto: Kriss Rudolph
Foto: Kriss Rudolph

Die Ibn Rushd–Goethe Moschee ist bestürzt über einige der Reaktionen auf das Hissen der Regenbogenflagge am 1. Juli.

Nachdem die Moschee als weltweit erste islamische Gemeinde zu Beginn des Pride-Month eine Flagge an ihrem Gebäude angebracht hat (MANNSCHAFT berichtete), gab es in den sozialen Netzwerken – neben zahlreichen positiven Reaktionen – heftigen Gegenwind. Dazu zählen Morddrohungen und Gewaltfantasien.

Einige internationale Medien unter anderem aus der Türkei und Indonesien hatten sich abfällig über die Aktion geäussert, sodass es zu einem regelrechten Shitstorm gegen die Gemeinde kam. Auch in deutscher Sprache gab es – zum wiederholten Male – etliche Hasskommentare und Aufrufe zur Gewalt. Die Moschee dokumentiere sämtliche Vorfälle und bringe sie zur Anzeige, heisst es in einer Pressemitteilung am Donnerstag.

Wir tun niemandem weh, wenn wir die Regenbogenflagge hissen.

«Der Hass kommt ausschliesslich von Personen, die sich dabei auf den Islam berufen. Aber wir tun niemandem weh, wenn wir die Regenbogenflagge hissen – das ist unser demokratisches Recht. Und wir zwingen niemanden, den Islam so zu leben, wie wir es tun. Wir würden uns wünschen, dass auch die Politik die innerislamischen Diskriminierungen stärker wahrnimmt und adressiert», so Seyran Ateş, Gründerin der Ibn Rushd – Goethe Moschee.



Die Gemeinde der Ibn Rushd–Goethe Moschee ist entschlossen, sich von den Hasskommentaren nicht einschüchtern zu lassen. Die Flagge werde weiter bis zum Ende des Pride-Months hängen bleiben, kündigte sie an.

Eine Woche ist es her: In Oslo erschiesst ein islamistischer Terrorist zwei Menschen und verletzt über 20 Menschen (MANNSCHAFT berichtete). Der NEOS-Sprecher für Integration und LGBTI, Yannick Shetty, fordert Konsequenzen und eine «ehrliche Debatte».

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