«Höchste Zeit, auch queere Menschen vor Diskriminierung zu schützen»

Die Kampagne «Grundgesetz für alle» ist gut angelaufen

Grundgesetz für alle (Foto AllOut)
Grundgesetz für alle (Foto AllOut)

Es geht um queere Gleichstellung: Prominente wie TV-Moderatorin Anne Will, Komikerin Carolin Kebekus, Sänger Udo Lindenberg und Regisseur Rosa von Praunheim setzen sich für die Kampagne «Grundgesetz für alle» ein. Die dazugehörige Petition wurde schon 25.000 mal unterzeichnet.

Der Hintergrund: Derzeit wird die Streichung des Begriffs Rasse aus dem deutschen Grundgesetz diskutiert. Die Initiative plädiert dafür, dann auch gleich das Merkmal der sexuellen Identität aufzunehmen. «Das ist die Gelegenheit, endlich das Diskriminierungsverbot zum Schutz von sexueller und geschlechtlicher Identität zu erweitern», heisst es in dem Appell.

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Die Resonanz sei wirklich sehr gut, sagte Sven Landmann, einer der Organisatoren, der Deutschen Presse-Agentur. Ganz bewusst wolle die vor kurzem gestartete Kampagne in der Debatte keine sprachliche Vorgabe machen. Landmann sagte, mit der Ergänzung wirklich weniger Worte könne man das Leben vieler Menschen essenziell positiv beeinflussen. Die Petition bei Allout wurde schon über 25.000 mal unterzeichnet.

Bislang lautet der Artikel 3, Absatz 3: «Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.»

Unterstützt wird die Kampagne von zahlreichen Organisationen aus der Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Sport und Gesellschaft (MANNSCHAFT berichtete). Anne Will, selbst offen lesbisch, twitterte dazu: «Es ist höchste Zeit, sowohl den Rassebegriff aus dem Art3GG zu streichen, als auch queere Menschen endlich durch das Grundgesetz vor Diskriminierung zu schützen.»

 

«Die weit fortgeschrittene parlamentarische Beratung und die grosse Unterstützung seitens der Landesregierungen bieten eine einmalige und realistische Gelegenheit, im Zuge der nun geplanten Änderung des Rassebegriffs endlich auch queeren Menschen einen Schutz im Wortlaut der Verfassung zu garantieren», erklärt Christian Gaa, Mit-Initiator von «Grundgesetz für alle». Dies sei mehr als 70 Jahre nach Verabschiedung des Grundgesetzes überfällig.

In der Gleichstellungsdebatte ist derzeit Bewegung: So gab es kürzlich eine grosse Coming-out-Aktion von Schauspielerinnen und Schauspielern im SZ-Magazin (MANNSCHAFT berichtete). Mit einem aufsehenerregenden Appell im Magazin 11 Freunde sicherten mehr als 800 deutsche Fussballer*innen homosexuellen Spielern ihre Unterstützung zu (MANNSCHAFT berichtete).

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