Für Nacktfotos: Mann gibt sich online als Lesbe aus
Dem Hamburger wird u.a. sexueller Missbrauch und Kinderpornografie vorgeworfen
Ein 23-jähriger Hamburger soll sich in sozialen Medien als lesbisches Mädchen ausgegeben und Gleichaltrige zur Übersendung von Nacktbildern überredet haben.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem jungen Mann 41 Straftaten vor, unter anderem sexuellen Missbrauch von Kindern und Herstellung kinderpornografischer Inhalte. Der 23-Jährige muss sich von Freitag an vor einer Grossen Strafkammer am Landgericht Hamburg verantworten.
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Zwischen Juli 2022 und März 2023 soll er unter dem Namen «Zoey» Kontakt zu 9- bis 13-Jährigen aufgenommen haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Er habe insgesamt 16 Chatpartnerinnen vorgegaukelt, er sei ein etwa 13 Jahre altes Mädchen und habe sich in die jeweilige Chatpartnerin verliebt.
Dann habe er ihnen Nacktfotos von «Zoey» geschickt und die Mädchen aufgefordert, ähnliche Bilder von sich zu machen und zu übersenden. Auf diese Weise sei er an mindestens 193 kinderpornografische Bild- und Videodateien gelangt. In seiner Wohnung habe er mehr als 4800 weitere Dateien mit kinderpornografischem Inhalt aufbewahrt.
Online-Dating wird immer wieder für Straftaten genutzt. In Berlin wurde im März ein 27-Jähriger, der sich zu einem Date verabredet hatte, am Treffpunkt von mehreren Männern angegriffen und beraubt (MANNSCHAFT berichtete).
Derweil wurde die Online-Plattform Grindr jüngst zu einer Rekordstrafe verurteilt, weil ohne Zustimmung Nutzerdaten an Dritte weitergegeben worden waren (MANNSCHAFT berichtete). Bereits im Jahr 2020 hatte der norwegische Verbraucherrat (NCC) bei der Datenschutzbehörde Norwegens eine Beschwerde gegen die Dating-App wegen des Verstosses gegen die Allgemeine Datenschutzverordnung eingereicht, nun musste der Betrieb 65 Millionen NOK (ca. 5,8 Millionen Euro) entrichten. Das ist die höchste Strafe, die von der Behörde je verhängt wurde.
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