Enttäuschender Kinostart für LGBTIQ-Komödie «Bros»

Produzent Billy Eichner sucht auf Twitter nach Erklärungen

Billy Eichner (r.) und Luke MacFarlane in «Bros» (Foto: Universal Pictures)
Billy Eichner (r.) und Luke MacFarlane in «Bros» (Foto: Universal Pictures)

Trotz hervorragender Kritiken verbuchte die romantische LGBTIQ-Komödie «Bros» ein zuschauermässig schwaches Startwochenende. Produzent und Schauspieler Billy Eichner sieht das Problem bei den Heteros.

Die neue RomCom «Bros» schrieb Filmgeschichte: Erstmals überhaupt wurde ein Hollywood-Streifen ausschliesslich mit LGBTIQ-Darstellenden besetzt (MANNSCHAFT berichtete). Zahlreiche Kritiken versprachen vorab ein ganz aussergewöhnliches Kinovergnügen – und auch nach dem offiziellen US-Start der von Billy Eichner und Nicholas Stoller produzierten Komödie bleiben die Bewertungen der Filmfans erstklassig. Auf «Rotten Tomatoes» etwa erreicht «Bros» ein Zuschauerrating von aktuell 91 Prozent.

Finanzieller Flop? Umso erstaunlicher deshalb, dass man für den Film nach der Abrechnung seines Startwochenendes eine eher ernüchternde Zwischenbilanz ziehen muss. Die Gesamteinnahmen belaufen sich auf 4,8 Millionen Dollar, schreibt NBC News. Angesichts der Produktionskosten von 22 Millionen dürfte «Bros» zumindest finanziell keine grosse Erfolgsgeschichte werden.

Billy Eichner teilte nach dem enttäuschenden Start seine Gedanken auf Twitter. Der Co-Autor, Hauptdarsteller und geschäftsführende Produzent von «Bros» ist weiterhin von der Qualität des Werks überzeugt. Er sei «sehr stolz» auf die Komödie.

In Los Angeles habe er sich in eine ausverkaufte Vorstellung geschlichen und die Zuschauer*innen hätten den ganzen Film hindurch «gebrüllt vor Lachen» und am Ende applaudiert. «Es war einfach magisch. Wirklich.»

Heteros fehlten Weshalb also das magere Ergebnis an der Kinokasse? «Das ist nun mal die Welt, in der wir leben, leider», schreibt Eichner. Selbst mit grossartigen Kritiken seien Heteros – vor allem in bestimmten Teilen der USA – einfach nicht in den Kinos erschienen. Und das sei enttäuschend.

Der Produzent und Schauspieler verriet ausserdem, dass eine Kinokette den Trailer für «Bros» wegen «schwulen Inhalts» aus dem Programm nehmen wollte. Universal habe das Unternehmen schliesslich davon überzeugen können, den Trailer weiterhin vor den Vorstellungen zu zeigen.

Abschliessend meinte Eichner, dass sich alle, die keine «homophoben Spinner» seien, den Film anschauen sollten. Das Studio Universal hofft, dass dank Mund-zu-Mund-Propaganda «Bros» noch einige starke Wochen mit zahlreichen Zuschauer*innen in den Kinos vergönnt sind.

In Österreich startet «Bros» am 26., in Deutschland und der Deutschschweiz am 27. Oktober. Unsere Übersicht der queeren Kinohighlights des Jahres gibt’s hier.

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