Die neue Staffel von «RuPaul’s Drag Race» wird inklusiver

GottMik ist die erste transmaskuline Dragqueen der preisgekrönten Realityshow

RuPaul's Drag Race
RuPaul's Drag Race

Der erste trans Kandidat und genderinklusive Sprache: Die 13. Staffel von «Ru Paul’s Drag Race» beginnt am 1. Januar und wird um ein ganzes Stück inklusiver.

Eingeschworene Drag-Race-Fans haben sich das Datum schon lange eingetragen: Pünktlich zum neuen Jahr startet die 13. Staffel von «RuPaul’s Drag Race» auf dem US-amerikanischen Sender VH1. Die Dreharbeiten begannen im Sommer 2020 mitten in der Pandemie. Die Jurymitglieder werden von Plexiglasscheiben getrennt und halten Social-Distancing ein. Das sind jedoch nicht die einzigen Neuerungen: Die seit fünf Jahren in Folge mit Emmys ausgezeichnete Realityshow wird inklusiver.

Mit GottMik hat «RuPaul’s Drag Race» den ersten trans Mann im Rennen. «Ich will als erster trans Kandidat ‹RuPaul’s Drag Race› gewinnen. Punkt!», sagt der Make-up-Artist, der mit bürgerlichem Namen Kade Gottlieb heisst, im Kandidatenvideo. «Je wohler ich mich mit meiner Geschlechtsidentität fühle, desto mehr kann ich mit meiner Drag- und GottMik-Seite spielen.»

«RuPaul’s Drag Race» hatte bereits mehrere trans Persönlichkeiten hervorgebracht, darunter etwa Carmen Carrera oder Peppermint. Einige Kandidat*innen feierten während oder nach ihrem Auftritt in der Sendung ihr Coming-out als trans, nichtbinär oder genderfluid. GottMik ist jedoch die erste Person in der Geschichte der Realityshow, die bei Geburt dem weiblichen Geschlecht zugeordnet wurde.

RuPaul's Drag Race
RuPaul's Drag Race

Kleine Details zeugen von Veränderungen auch im Ablauf der Show. Wie erste Vorschauen zeigen, hat RuPaul einige ihrer berühmtesten Anmoderationen über Bord geworfen. Nun heisst es «May the best drag queen win» statt «May the best woman win» oder «Racers start your engines» statt «Gentlemen, start your engines».

In vergangenen Jahren wurde seitens LGBTIQ-Aktivist*innen immer wieder Kritik laut, die Sendung sei transphob und frauenfeindlich. RuPaul verteidigte lange den Standpunkt, dass nur cis Männer in der Sendung mitmachen dürften. Drag sei nicht für Personen gedacht, die bei der Geburt dem weiblichen Geschlecht zugeordnet wurden. Die Dragkunst verliere dadurch «ihren Sinn für Ironie und den Reiz der Gefahr.»

Unterschwelliger Rassismus ist ein weiterer Vorwurf, den sich die Sendung gefallen lassen muss. So seien es vor allem nichthellhäutige Kandidatinnen, die mit dem sogenannten «Villain Edit» als Bösewichte dargestellt werden, da sie angeblich besonders oft für Dramen und Intrigen sorgten. Dragqueens of color sprachen sich in der Vergangenheit öffentlich über Hass und Morddrohungen in den sozialen Netzwerken aus. Zudem sei es für sie schwieriger, die Millionengrenze bei den Follower*innen zu knacken, als bei hellhäutigen Kandidatinnen.

GottMiks Teilnahme bei «RuPaul’s DragRace» ist nicht das erste Mal, dass RuPaul auf kritische Stimmen gehört hat. Nach sechs Staffeln kippte die Moderatorin 2014 die umstrittene Challenge «Male or She-Male» aus dem Programm. Anhand von Fotoausschnitten mussten die Kandidatinnen erraten, ob es sich bei der gezeigten Person um eine cis Frau oder um eine Dragqueen handelt.

Von Realitystar zur Schauspielerin: In der Netflix-Serie «AJ and the Queen» tingelt RuPaul als geprellte Dragqueen Ruby Red durch die USA.

Mit «Queen of Drags» erhielt auch der deutschsprachige Raum ein Realityformat mit Dragqueens.

 

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