Bischof Bätzing: Papst soll stärker der Weltsynode folgen

Die Strukturen der katholischen Kirche müssen sich ändern

Georg Bätzing beim Eröffnungsgottesdienst der Herbstvollversammlung (Foto: Arne Dedert/dpa)
Georg Bätzing beim Eröffnungsgottesdienst der Herbstvollversammlung (Foto: Arne Dedert/dpa)

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, erhofft sich von der Weltsynode im kommenden Monat in Rom konkrete Veränderungen.

«Das Ziel wird natürlich sein, dass sich Kirche verändert», sagte der Limburger Bischof am Mittwoch auf einer Pressekonferenz während der Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe in Wiesbaden. Er gehe nach Rom «mit dem Druck all der drängenden Fragen und Bewegungen, die nach Antworten suchen».



Auch vom Papst erwarte er eine Positionierung in wichtigen Fragen. «Dann wünsche ich mir auch, dass auch der Papst sich stärker strukturell an das bindet, was er hört und was in einer Synode geschieht.» In einem schriftlichen Statement von Bätzing heisst es dazu, der Papst müsse sich «stärker als bisher schon» an das gebunden fühlen, was während der Synode inhaltlich geschehe. «Das ist bislang kirchenrechtlich noch zu schwach ausgeprägt», sagte Bätzing.

Franziskus wird von Kritiker*innen vorgeworfen, dass er zwar das Gespräch suche, daraus aber keine Konsequenzen ziehe und die Strukturen der katholischen Kirche unverändert lasse. Beobachter*innen gehen davon aus, dass auch die nun anstehende Weltsynode keine greifbaren Veränderungen bringen wird.

An der Synode vom 4. bis zum 29. Oktober nehmen 363 stimmberechtigte Mitglieder teil. Die grosse Mehrheit von ihnen sind Bischöfe. Es sind aber auch andere Geistliche und Laien (Nicht-Kleriker) mit dabei. Etwa 40 stimmberechtigte Mitglieder sind Frauen. Dazu kommen Experten, die nicht mit abstimmen dürfen.

In Deutschland fordert unter anderem das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), Liebesbeziehungen von Homosexuellen zu segnen (MANNSCHAFT berichtete). In der evangelischen Kirche sind solche Segnungen schon weit verbreitet, vielerorts gibt es auch kirchliche Trauungen für Homosexuelle (MANNSCHAFT berichtete).

In der aktuellen MANNSCHAFT-Ausgabe sprechen wir mit queeren Vertreter*innen von Islam, Judentum und Christentum: Wie weit liegen die drei Religionen auseinander und was verbindet sie? Und: Wie viel Queersein ist erlaubt?

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