SVP-Nationalrat beschimpft Streikende als «Lesbenverein»
Am Montag forderten Tausende Frauen bei einer Kundgebung in Bern ihre Rechte ein. Sie demonstrierten gegen das Patriarchat und für eine feministische Zukunft. Der Zürcher SVP-Nationalrat Alfred Heer beschimpfte sie als «Lesbenverein»
Es gab neben der Demo eine Menschenkette, einen Flashmob, und das Wasser in öffentlichen Brunnen wurden mit Lebensmittelfarbe violett eingefärbt.
Alfred Heer sass in einem Restaurant in der Nähe des Bundesplatzes beim Feierabendbier und fühlte sich offenbar gestört. Mehrfach soll er «Lesbenverein» in Richtung der Demonstrantinnen gerufen haben, wie verschiedene Medien berichten.
Heer wurde von einem Gast am Nebentisch zur Rede gestellt, auch einige Demo-Teilnehmerinnen kamen auf ihn zu. Nun begann der Politiker «SVP!» zu skandieren. Nun schritt die Polizei ein. Sie forderte die Demonstrierenden auf, weiterzuziehen und bat Heer, seine Rufe zu unterlassen. Danach soll sich die Situation wieder beruhigt haben.
Alfred Heer wurde unter anderem von Tamedia für eine Stellungnahme angefragt, die bislang aber nicht erfolgt sei, hiess es.
Heer ist ein Gegner der Eheöffnung, über die im September im Rahmen eines Referendums abgestimmt wird (MANNSCHAFT berichtete). Als sein Parteifreund Toni Bortoluzzi eins behauptete, Schwule und Lesben seien «fehlgeleitet»und hätten «einen Hirnlappen, der verkehrt läuft» (MANNSCHAFT berichtete), distanzierte sich Heer. Damals waren einige SVP-Mitglieder aus der Partei ausgetreten.
Zu den beleidigenden Äusserung von Bortoluzzi sagte Heer damals: Die SVP sei wie der Parteikollege gegen das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare. Dies sei aber kein Grund, diese Leute unnötigerweise mit Beleidigungen vor den Kopf zu stossen.
Das könnte dich auch interessieren
Basketballerin Deeshyra Thomas: «Am Ende ist alles Liebe»
Hochzeit, Babyglück, Meisterschaft: Bei Deeshyra Thomas ist in den vergangenen zwei Jahren viel passiert. Sportlich wie privat könnte die lesbische Berliner Basketballerin kaum glücklicher sein.
Tessa Ganserer will das Parlament verlassen
2025 wird die trans Politikerin Tessa Ganserer nicht mehr kandidieren. In einer ausführlichen Erklärung nennt die Grünen-Politikerin Gründe.
LGBTIQ-Kurznews Anschlag auf CSD Selbstbestimmung
LGBTIQ-Kurznews ++ Ermittlungen nach CSD Döbeln ++ Freie Wähler: Selbstbestimmung abgelehnt ++ Tag der offenen Moschee ++
Georgien schränkt die Rechte Homosexueller stark ein
Das Gesetz wurde mit klarer Mehrheit verabschiedet