Zum 100. Geburtstag wird Stolperstein gereinigt

Alfred Ledermann wäre am 26.8.2021 genau 100 Jahre alt geworden

Foto: Jürgen Wenke
Foto: Jürgen Wenke

Alfred Ledermann aus Duisburg wäre an diesem 26. August 100 Jahre alt geworden. Doch sein Leben endete bereits mit 20 Jahren im Konzentrationslager Sachsenhausen bei Berlin.

Alfred Ledermann wurde bei einer gezielten Mordaktion, die sich im Sommer 1942 gegen Homosexuelle richtete, Opfer der NS-Verfolgung. Zuvor waren ihm mehrere homosexuelle Kontakte nachgewiesen worden und es kam zur gerichtlichen Verhandlung wegen Verstosses gegen  Paragraph 175, der homosexuelle Kontakte unter Strafe stellte.

1941 war er wegen des Vorwurfes homosexueller Betätigung in der Untersuchungshaftanstalt Düsseldorf-Derendorf festgesetzt worden. Es kam zum Strafverfahren vor dem Landgericht Düsseldorf. Ledermann wurde erneut verurteilt.

1942 kam er als Häftling Nr. 41509 ins KZ Sachsenhausen und wurde von dort in das Konzentrationslager Arbeitsdorf in Fallersleben, Kreis Gifhorn überstellt. Kurz darauf ging es zurück nach Sachsenhausen. Im Sommer 1942 kam es dort zu der gezielten Mordaktion gegen Homosexuelle, der auch Ledermann zum Opfer fiel.

An seinem 100. Geburtstag soll nun eine Putzaktion des Stolpersteines an den Duisburger erinnern. Der Stein wurde im Jahr 2018 in Duisburg-Bissingheim vor dem ehemaligen Wohnort der Familie Ledermann verlegt.

Der Duisburger Bürgermeister Sebastian Ritter und die Grossnichte von Alfred Ledermann, Frau Beaufays-Kleiner, werden an diesem Tag den Stolperstein reinigen und an den jungen Mann erinnern. Auch der Forscher Jürgen Wenke, der die Geschichte von Ledermann ausführlich dokumentiert hat, wird dabei sein.

Mit Stolpersteinen wurde kürzlich ein schwules Paar in Bochum geehrt. Aufgrund einer mehrjährigen Neubaumassnahme musste die ursprünglich bereits für 2018 geplante Verlegung der Stolpersteine verschoben werden (MANNSCHAFT berichtete).

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