Zürcher Kampagne gegen LGBTIQ-feindliche Gewalt kommt in die Clubs
Die Plakate blieben den ganzen Sommer über von Vandalismus verschont
Die Initianten des Zürcher Projekts gegen homo- und transphobe Gewalt ziehen eine positive Zwischenbilanz. Die Plakatkampagne kommt jetzt auch in die Bars und Clubs der Stadt.
Im Zürcher Niederdorf kam es in letzten Jahren immer wieder zu verbalen, aber auch physischen Hassverbrechen an LGBTIQ-Menschen (MANNSCHAFT berichtete). Ein gemeinsames Projekt der Vereine Network und PinkCop macht deshalb seit vergangenem Sommer mit Plakaten und einer Website auf homo- und transfeindliche Gewalt aufmerksam.
Plakate blieben unversehrt Dies soll der Community auch signalisieren, dass die Bedrohung durch homo- und transphobe Gewalt ernstgenommen werde, sagte Projektleiter Andreas von Rosen bei der Lancierung (MANNSCHAFT berichtete). Zugleich hoffte man, dass so die Allgemeinbevölkerung und die Politik auf das Thema aufmerksam werden. MANNSCHAFT wollte von den Initianten nun wissen, ob sie mit dem Verlauf der Kampagne zufrieden sind.
Die Stadt Zürich habe die Plakatierung auf öffentlichem Grund gratis zur Verfügung gestellt und die ursprünglich geplante Dauer von zwei Monaten grosszügig verlängert, so Andreas von Rosen. Die Plakate waren von Anfang Juni bis Ende September auf dem Hirschenplatz und dem Zähringerplatz in Zürich aufgestellt.
Während dieser Zeit blieben sie von homophobem Vandalismus verschont, was an diesen Standorten leider alles andere als selbstverständlich ist. Ausser ein paar kleineren und harmlosen Kritzeleien seien die Plakate nicht verschmiert oder beschädigt worden, berichtet Andreas. «Wir deuten dies so, dass sie von der Mehrheit akzeptiert und gutgeheissen wurden.»
Positive Zwischenbilanz Ob die Kampagne auch im nächsten Jahr wieder im Zürcher Niederdorf präsent sein darf, müsse die Gruppe noch abklären. Fakt ist jedoch, dass die Plakate nicht verschwinden: Es ist geplant, dass sie ab November im A2-Format neu in den Bars und Clubs der Stadt auf Homo- und Transphobie aufmerksam machen werden.
Die Initianten ziehen generell eine positive Zwischenbilanz: Die Aktion habe breite mediale Aufmerksamkeit erhalten und man habe die drei Zielgruppen – Opfer von Gewalt, Community und Allgemeinbevölkerung – gut erreichen können. Auch die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Vertreter von Network, Pink Cop und der Stadt sei «überaus erfreulich» verlaufen.
Es bestehe die Möglichkeit, dass auch andere Regionalgruppen des Vereins Network die Kampagne für ihre Städte umsetzen; Andreas würde dies begrüssen. «Das Projekt zeigt, dass eine solche Idee mit verhältnismässig wenig zeitlichem und finanziellem Aufwand in der Gesellschaft etwas bewegen kann.»
Du kannst die Kampagne weiterhin unter diesem Link auf Facebook unterstützen.
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