Wiener Vorfall mit trans Frau in Damensauna war inszeniert

Dahinter steckt offenbar ein Satire-Troll

Bijan Tavassoli  in der Sauna(Foto: Youtube)
Bijan Tavassoli in der Sauna(Foto: Youtube)

Das Hermannbad in Neubau war von einer vermeintlichen trans Frau besucht worden. Das sorgte in Wien für Aufregung. Nun stellt sich heraus: Hinter der Aktion steckt ein Satire-Troll.

Es soll am 11. Mai 2023 passiert sein: Die «Kundin», die sich als trans Frau ausgab, soll einen Bart getragen haben, auch sei ihr (männliches) Geschlechtsteil beim Duschen zu sehen gewesen, berichtete u.a. heute.at. Die anwesenden (cis) Frauen waren offenbar von dem Auftreten irritiert (MANNSCHAFT berichtete).

Diese trans Frau, eine Deutsche, habe ihren Ausweis am Eingang vorgezeigt. Darin sei ihr Geschlecht offensichtlich als Frau eingetragen gewesen.

Nun stellt sich heraus: Bei dem Sauna-Gast soll es sich um Bijan Tavassoli gehandelt haben, ein offenbar als Satire gedachtes Video thematisiert seine angebliche Frau-Werdung («über Nacht»). Gegenüber dem von Ex-Bild-Chefredakteur Julian Reichelt betriebenen rechten Portal Pleiteticker bekannte sich Tavassoli zu der Aktion. Demselben Portal war es kürzlich vom Landgericht Frankfurt verboten worden, eine trans Frau als «Mann» zu bezeichnen, wie auf Law Blog nachzulesen ist.

Tavassoli ist Noch-Mitglied der Hamburger Linkspartei. Dort hatte Tavassoli im September auf dem Parteitag mitteilen lassen, das Geschlecht gewechselt zu haben und nun für den weiblichen Spitzenposten zu kandidieren. Die Erklärung sei dann von einer mit Maske und Kapuze vermummten Person vorgelesen worden, berichtet die taz. Die Worte seien wirr und beleidigend gewesen. Zuvor hatte sich die Linke schon von ihrem Mitglied Tavassoli distanziert, weil es sich im Jahr 2021 zu Afghanistan «zynisch und grotesk» geäussert hatte.

Auf Twitter wird vor Bijan Tavassoli gewarnt – es handle sich um ein «FalseFlag», extra dafür erschaffen, um trans Frauen zu diskreditieren.

Ein andere Nutzerin erklärt, Tavassoli nutze den Ergänzungsweis der DGTI missbräuchlich und wolle inter und trans Personen schaden.

Die FPÖ nutzte den Vorfall für erneute Hetze: «Ein Mann hat in einer Damensauna nichts verloren», erklärte der Wiener FPÖ-Chef, Stadtrat Dominik Nepp, in einer Pressemitteilung. Und: «Eine Person mit Penis ist ein Mann und das bleibt auch so.»

Nachbesserungen am deutschen Selbstbestimmungs­gesetz gefordert: Zu oft wurde in der Debatte das Beispiel von Frauensaunen bemüht, kritisiert die deutsche Antidiskriminierungsbeauftragte (MANNSCHAFT berichtete)

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