Wie queer ist … Jennifer Lopez?
Die Pop-Ikone hat nicht nur über ihre Tante Myrza einen engen LGBTIQ-Bezug
Popstars und Hollywood-Diven sind sich bewusst, dass die queeren Fans oft die treusten sind. Jennifer Lopez ist am Mikrofon und vor der Kamera ein Superstar. Doch als unsere Verbündete und Schwulenikone spielt sie nicht nur deswegen schon lange ganz weit vorne mit.
#1 Familie Als Jennifer Lopez in der Bronx aufwuchs, bewunderte sie kein Familienmitglied so sehr wie ihre Tante Myrza. «Sie war die coolste – und ich wollte unbedingt sein wie sie», schrieb die Tochter puerto-ricanischer Eltern in einem öffentlichen Brief zum Pride-Monat 2017. Davon, dass die Tante in den 1970er Jahren mit ihrer Homosexualität zu kämpfen hatte, ahnte Lopez als Mädchen noch nichts.
#2 Trans Nibling Queere Verwandtschaft hat Lopez auch in der jüngeren Generation. Brendon Scholl, Kind ihrer älteren Schwester Leslie, ist trans und nicht-binär, wie die Sängerin und Schauspielerin schon 2017 auf Instagram bekannt gab (MANNSCHAFT berichtete). Inzwischen gibt es mit «Draw Like Me» sogar einen 24-minütigen Kurzfilm über Brendon, inszeniert vom schwulen Regisseur Constantine Venetopulos.
Die Einführung des in Zusammenarbeit mit dem Trevor Project entstandenen Films stammt von J.Lo persönlich, ihre als Journalistin tätige jüngere Schwester Lynda hat Brendon dafür interviewt.
#3 The Fosters Nicht zuletzt als Hommage an ihrer Tante entwickelte Lopez mit ihrer eigenen Produktionsfirma die Familienserie «The Fosters», die von einem lesbischen Paar samt diversen leiblichen, adoptierten und in Pflege genommenen Kindern handelt.
Die Serie, die immer wieder für ihren selbstverständlichen Umgang mit Queerness, gefeiert wurde, lief ab 2013 fünf Staffeln lang und wurde u. a. mit dem GLAAD Media Award ausgezeichnet. Mittlerweile sind alle Episoden bei uns bei Disney+ verfügbar (MANNSCHAFT berichtete über die Serie).
#4 Orlando-Tribut Nach der fürchterlichen Massenschiesserei im LGBTIQ-Nachtclub Pulse in Orlando, Florida 2016 nahm Lopez gemeinsam mit Broadway-Star Lin-Manuel Miranda den Song «Love Make the World Go Round» auf.
Alle Einnahmen des Songs, der es in die US-Top 100 schaffte und von Lopez und Miranda auch in der Late-Night-Show von Jimmy Fallon performt wurde, kamen einer Organisation zugute, die sich um Opfer und Hinterbliebene des Attentats kümmerte. Zusammen mit Kolleg*innen wie Justin Bieber, Britney Spears, Selena Gomez, Pink, Gwen Stefani, Adam Lambert, Troye Sivan, Mary J. Blige oder RuPaul war J.Lo aus gleichem Anlass auch an der Wohltätigkeits-Single «Hands» beteiligt. (MANNSCHAFT berichtete, dass der US-Senat Pulse 2021 zu einem nationalen Denkmal erklärte.)
#5 Vanguard Award Für ihr Engagement für queere Menschen wurde Jennifer Lopez – wie vor ihr auch schon Liza Minelli, Janet Jackson, Elizabeth Taylor oder Whoopi Goldberg – 2014 mit dem GLAAD Vanguard Award ausgezeichnet. Der Preis geht jedes Jahr an nicht-queere Menschen, die sich für die LGBTQIA-Community einsetzen. Bereits ein Jahr zuvor hatte sie übrigens auch den Ally for Equality-Award der Human Rights Campaign erhalten.
#6 Anfänge bei Janet Apropos Janet Jackson: ihre Karriere begann Lopez als Tänzerin und nennt dabei Jacksons Video «The Pleasure Principal» als wichtigen Einfluss. Nach ersten professionellen Jobs (etwa in der TV-Show «In Living Color» oder in einem Musikvideo von Samantha Fox) wurde J.Lo Tänzerin in der Crew von Janet Jackson und wirkte unter anderem im Video zu «That’s The Way Love Goes» mit.
Ihre Teilnahme an Jacksons Welttournee 1993 sagte sie allerdings ab, um erste Gehversuche als Schauspielerin zu wagen.
#7 Will & Grace Während sie bei ihrer eigenen Serie «The Fosters» stets nur hinter der Kamera tätig war, trat Lopez als Gastdarstellerin immer mal wieder in Serien wie «How I Met Your Mother» auf. Gleich mehrfach war sie – als sie selbst – in «Will & Grace» zu sehen: 2004 in den Staffeln 6 und 7 sowie später nach dem Comeback der Show auch 2018 in Staffel 9.
Gerade erst war sie – apropos Bildschirm-Jobs – übrigens auch als Gast in der 14. Staffel von «RuPaul’s Drag Race» mit von der Partie.
#8 Schwule Regisseure Nicht nur für Kino-Legenden wie Steven Soderbergh, Oliver Stone und Francis Ford Coppola stand Lopez in ihrer mittlerweile mehr 25-jährigen Schauspielkarriere vor der Kamera. Immer wieder dreht sie auch mit schwulen Regisseuren. Nicht zuletzt in ihrer Hochphase der romantischen Komödien war das der Fall, man denke nur an «Wedding Planner» von Adam Shankman, Robert Luketics «Das Schwiegermonster» mit Jane Fonda oder «Plan B für die Liebe» von Alan Poul.
#9 Hustlers Zugegeben: die Geschichte und Figuren in «Hustlers», Lorene Scafarias tollem Film von 2019, sind nicht wirklich queer. Es geht – basierend auf wahren Ereignissen – um eine Gruppe von Stripperinnen, die einige der reichen Gäste ihres Clubs um stattliche Summen Geld bringen.
Doch nicht zuletzt Lopez als Ramona, die so etwas wie die mütterliche Anführerin der Truppe ist, liefert hier gleich eine ganze Reihe von Szenen ab, die so ikonisch sind, dass sie dafür nicht nur fast eine Oscar-Nominierung bekommen hätte, sondern Zuschauer*innen aller Geschlechter und sexueller Identitäten den Atem rauben. Sei es ihr erster Auftritt an der Stange oder der Moment, in dem sie Constance Wu unter ihren Pelzmantel schlüpfen lässt.
#10 Marry Me Die Wartezeit auf Lopez’ neue Filme «Shotgun Wedding» und «The Mother», die beide noch in diesem Jahr ins Kino kommen sollen, kann man sich aktuell mit «Marry Me» versüssen. In der amüsanten Liebeskomödie spielt sie einen Popstar, der statt ihres untreuen Duettpartners kurzentschlossen einen Fremden (Owen Wilson) im Publikum heiraten will.
Der schwule Broadway-Schauspieler Stephen Wallem («Nurse Jackie») ist als High School-Chorleiter auch mit dabei – und die wunderbare Sarah Silverman spielt die lesbische beste Freundin des von Wilson verkörperten Mathelehrers.
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