Universität Freiburg setzt homophobe Dozentin ab
Die Theologin hatte Homosexualität als «Krankheit» bezeichnet
Wegen homophoben Aussagen darf eine Theologie-Dozentin nicht mehr an der Universität Freiburg unterrichten.
Im Herbstsemester 2017 bezeichnete eine Theologie-Dozentin Homosexuelle als «krank», jetzt darf sie nicht mehr an der Universität Freiburg unterrichten. Es sei beschlossen worden, die Frau für keine weiteren Kurse zu engagieren, sagte Mariano Delgado, Dekan der Theologischen Fakultät, gegenüber den Freiburger Nachrichten. Die Dozentin hatte die homophobe Aussage in einer Vorlesung über christliche Sexualethik gemacht.
Die Studierendenzeitung Spectrum hatte den Fall im September 2019 publik gemacht. Daraufhin organisierten das Kollektiv des Frauenstreiks Fribourg, die LGBTIQ-Organisation Lago sowie mehrere Student*innen eine Kundgebung vor der Aula Magna des Universitätsstandorts Miséricorde. Mit Sätzen wie «Wie viele Credits ist Homophobie wert?» demonstrierten zwischen 100 und 150 Personen. «Homophobie ist nicht akzeptabel», sagte ein Theologie-Professor vor den versammelten Student*innen.
Bereits Ende September nahm die Universität Freiburg die betreffende Vorlesung aus dem Kursangebot. Der Entscheid sei zusammen mit der betreffenden Lehrkraft gefällt worden. «Wir haben mit allen sechs Studierenden, die den Kurs 2017 besuchten, gesprochen», sagte Delgado gegenüber den Medien. Man wolle die christliche Sexualethik künftig anders gestalten. Ab dem nächsten Semester werde ein anderer Dozent zum Thema unterrichten.
Oberstes Gericht: Der schwule Jesus darf bleiben!
Die Universität Freiburg machte bereits in der Studierendenzeitung Spectrum klar, dass sie keine Diskriminierung dulde. «Wenn es stimmt, dass die Lehrperson diese Äusserungen gemacht hat, dann verstösst das klar gegen die Statuten der Universität», sagt Rektorin Astrid Epiney gegenüber der Zeitung. «Unsere Aufgabe als Universität ist es, einen ordnungsgemässen Lehrbetrieb zu garantieren.»
Am 9. Februar entscheidet das Schweizer Stimmvolk über ein Verbot der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung. Über 100 Vereine und Organisationen haben bereits die Ja-Parole ergriffen und unterstützen das Komitee «Ja zum Schutz». Die Kampagne verschickt kostenlose Regenbogenfahnen und organisiert am 11. Januar in Zürich ein Kiss-In um ein Zeichen gegen Homophobie zu setzen (MANNSCHAFT berichtete).
Im November 2019 sprach sich die reformierte Kirche für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare auf zivilrechtlicher Ebene aus (MANNSCHAFT berichtete). Das entschied die Abgeordnetenversammlung des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) mit 45 zu 10 Stimmen in Bern.
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Ratsmitglied Sabine Brändlin betonte nach einem Bericht des Portals ref.ch zu Beginn der Diskussion, die reformierte Kirche dürfe mit ihrem Entscheid nicht länger warten. «Es geht darum, jetzt unsere Stimme in die gesellschaftliche Debatte einzubringen», sagte sie.
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