Umfrage der Woche: Wo liegen deine Einsparpotenziale?
Was tun, wenn die Preise steigen?
Im Winter könnten Strom und Gas knapp werden. Es gibt diverse Einsparmöglichkeiten. Welche würdest du vorziehen?
Viele Menschen in Deutschland – ob berufstätig oder arbeitssuchend – wollen angesichts der hohen Inflation ihre Lebensmitteleinkäufe und die Ausgaben für Bekleidung und Schuhe einschränken. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten repräsentativen Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung hervor, für die Ende April und Anfang Mai gut 6200 Erwerbspersonen befragt wurden, also sowohl Erwerbstätige als auch Arbeitssuchende.
Über alle Einkommensgruppen hinweg wollen demnach 39 Prozent der Befragten künftig weniger Nahrungs- und Genussmittel kaufen, 10 Prozent von ihnen sogar «bedeutend weniger». Bei Bekleidung und Schuhen will sich sogar mehr als jeder Zweite (53 Prozent) einschränken. Ähnlich viele wollen auch bei Gaststätten- und Restaurantbesuchen kürzer treten. Mehr als zwei Drittel der Befragten gaben an, Strom und Kraftstoffverbrauch reduzieren zu wollen. Und auch beim Heizen der Wohnung und beim Warmwasser wollen mehr als 60 Prozent der Befragten sparen.
Auch in der Schweiz stellt man sich auf schwierige Zeiten ein. Energieministerin Simonetta Sommaruga (SP) hatte letzte Woche gewarnt, eine Mangellage bei Strom und Gas könnte Wirtschaft und Gesellschaft unter Umständen sehr hart treffen. Das Schweizer Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) hat diverse Tipps parat. Demnach wird der Verzicht u.a. auf Sauna, Whirlpool und Schwimmbäder empfohlen, aber auch Spielkonsolen, Gaming-Computer und Videostreaming.
In Österreich hat die Regulierungsbehörde E-Control ausgerechnet, dass ein durchschnittlicher Haushalt beim Strom mit einer Erhöhung von 150 bis 250 Euro pro Jahr rechnen muss. Dazu kommen Preiserhöhungen beim Gas, das wären durchschnittlich noch einmal 200 bis 350 Euro.
Dazu gehört auch der Pulli, der Duschkopf, die Heizung ein bisschen runterstellen. All das hilft.
Die Sparappelle sind unüberhörbar geworden, in Deutschland nicht zuletzt nach Ausrufung der Alarmstufe des Notfallplans Gas in Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Jede*r könne einen Beitrag leisten, sagte etwa Netzagentur-Chef Klaus Müller am Freitag im ARD-«Morgenmagazin». «Und ja, dazu gehört auch der Pulli, der Duschkopf, die Heizung ein bisschen runterstellen. All das hilft.» Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will mit gutem Beispiel voran gehen: «Ich halte mich an das, was mein Ministerium empfiehlt. Meine Duschzeit habe ich noch mal deutlich verkürzt», sagte der Politiker dem Spiegel.
Der Konsumgüterhersteller Henkel erwägt, vorübergehend wieder mehr Homeoffice einzuführen, um Gas zu sparen. «Wir könnten dann die Temperatur in den Büros stark herunterfahren, während unsere Beschäftigten zuhause im normalen Umfang heizen könnten», sagte Henkel-Chef Carsten Knobel gegenüber der Rheinischen Post. (mit dpa)
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