Trump-Regierung will trans Menschen abschaffen

Einzig die Genitalien sollen für das amtliche Geschlecht ausschlaggebend sein

Mehrere hundert Menschen demonstrierten gestern Sonntag in New York gegen die Pläne des Gesundheitsministeriums. (Bild: twitter.com/glaad)
Mehrere hundert Menschen demonstrierten gestern Sonntag in New York gegen die Pläne des Gesundheitsministeriums. (Bild: twitter.com/glaad)

Geht es nach der Trump-Regierung, so sollen trans Menschen rechtlich nicht mehr existieren. Die Pläne des Gesundheitsministeriums lösten am Sonntagabend in New York Proteste aus.

In den USA soll das amtliche Geschlecht unveränderbar sein und einzig und allein bei der Geburt bestimmt werden. Dies gab die New York Times gestern Sonntag bekannt und berief sich auf ein Memo des Gesundheitsministeriums in Washington D.C. Der Plan sei der «drastischste Schritt der Trump-Regierung, um die Anerkennung und der Schutz von trans Menschen auf Bundesebene zurückzustufen», schreibt die Zeitung.

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Die Regierung unter Barack Obama hatte die rechtliche Auslegung von Geschlecht weitgehend gelockert. Verschiedene Bundesprogramme im Bildungs- und Gesundheitswesen hatten das amtliche Geschlecht als das Ergebnis einer individuellen Entscheidung interpretiert und dementsprechend gefördert. Als Folge wurde die Geschlechterteilung im öffentlichen Raum in Frage gestellt, etwa bei Toiletten, bei eingeschlechtlichen Klassen und Wohnheimen oder im Sport – eine Diskussion, die vor allem die evangelikale Konservative erzürnt habe, so die New York Times.

Die neuen Pläne kommen einer 180-Grad-Wenden gleich. Regierungsstellen sollen eine klare Definition von Geschlecht übernehmen, beruhend auf einer «biologischen Grundlage, die klar, objektiv, administrierbar ist und sich auf die Wissenschaft stützt.» Geht es nach den neuen Plänen, soll das amtliche Geschlecht ausschliesslich bei der Geburt festgelegt werden und nur zwei Möglichkeiten bieten: männlich oder weiblich. Wer sein amtliches Geschlecht anfechten will, muss sich einem DNA-Test unterziehen.

Der Artikel der New York Times schlug hohe Wellen und mobilisierte binnen weniger Stunden die LGBTIQ-Community. Mehrere hundert Menschen versammelten sich im New Yorker Washington Square Park und im Times Square für eine Spontandemonstration. Mit den Hashtags #TransLives und #WontBeErased riefen LGBTIQ-Organisationen zu mehr Protesten auf. Heute Montag soll vor dem Weissen Haus in Washington D.C. protestiert werden.

«Wir dürfen den Kampf nicht aufgeben», twitterte Schauspielerin und trans Aktivistin Laverne Cox. «Angesichts dieses Affronts auf meine Existenz und die Existenz meiner Community stehe ich für die Liebe ein. Wir existieren, so wie wir schon immer existiert haben.»

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