Trans Spielerin van Leuven kämpft gegen Diskriminierung im Darts
Zuletzt weigerte sich ihre Gegnerin gegen sie anzutreten
Trans Menschen kämpfen im Sport noch immer um ihren Platz. Im Darts musste Spielerin Noa-Lynn van Leuven jüngst einen herben Rückschlag einstecken. Die Niederländerin will sich derweil nicht unterkriegen lassen.
Noa-Lynn van Leuven hat sich dank ihrer überzeugenden Leistungen in diesem Jahr in die oberer Etage beim Darts gespielt und dabei Männer wie Frauen besiegt. Aktuell steht die Niederländerin allerdings nicht aufgrund ihrer spielerischen Qualitäten im Rampenlicht, sondern weil sie trans ist.
Den Anlass bot das Turnier des Amateurdartverbands WDF am Samstag in Dänemark, beziehungsweise die Verweigerung ihrer eigentlich zugelosten Gegnerin Deta Hedman gegen van Leuven anzutreten. «Biologische Männer sollen nicht im Frauensport antreten», erklärte die in Jamaika geborene Engländerin auf der Onlineplattform X. Die 64-Jährige gehört mit ihren unzähligen Titeln zur Spitze des Darts – und hat deshalb eine gewisse Reichweite.
Dem geltenden Regelwerk der WDF zufolge dürfen trans Frauen unterdessen an Wettbewerben für Frauen teilnehmen, sofern geschlechtsangleichende Therapien mindestens ein Jahr lang durchgeführt wurden und dies durch einen ärztlichen Nachweis bestätigt wird. Dies ist bei van Leuven der Fall. Kritiker*innen führen jedoch an, das trans Frauen einen Vorteil hätten, weil sie nicht unter Menstruationsbeschwerden leiden.
«Solange es keine klareren Studien zu visuell-räumlichen Unterschieden gibt, wird die WDF weiterhin trans Athletinnen erlauben, an WDF-Ranglistenturnieren für Frauen gemäss der bestehenden Politik teilzunehmen», argumentierte derweil die WDF Ende April. Trotzdem spalten sich die Lager. Van Leuvens Kollegin bei den Niederlanden, Anca Ziljstra, verkündete beispielsweise auf Facebook ihren Rücktritt aus dem Nationalteam: «In dem Moment, in dem du dich schämst, das niederländische Team zu vertreten, weil dort ein biologischer Mann im Frauenteam spielt, gehe ich.»
Van Leuven selbst versucht den Anfeindungen gegen sich nicht zu viel Raum zu geben: «Ich habe nicht wirklich das Bedürfnis, mich weiter damit zu befassen. Ich denke, das einzige, was ich an diesem Thema bedaure, ist, dass viele Leute vergessen, dass ich auch ein Mensch bin.»
In Hildesheim meldete sie sich in diesen Tagen sportlich zurück. Zwar reichte es nicht nur Titelverteidigung, aber am Ende stand Platz drei zu Buche.
Über die Frage, ob und wie trans Athletinnen bei Frauensportwettkämpfen teilnehmen dürfen, wird seit langem heftig gestritten. Nun hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) eine Studie dazu in Auftrag gegeben (MANNSCHAFT berichtete).
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