Kritik an Premier Sunak: Briannas Vater fordert Entschuldigung
Er machte sich im Parlament über Oppositionsführer Starmer lustig
Der Vater der ermordeten trans Jugendlichen Brianna Ghey hat eine Entschuldigung vom britischen Premier Rishi Sunak für dessen Bemerkung im Parlament gefordert.
Als Premierminister «solch herabwürdigende Kommentare» zu machen – auch wenn in Zusammenhang mit einer Parlamentsdebatte – sei «absolut entmenschlichend», sagte der Vater nach Angaben des Fernsehsenders Sky News von Mittwochabend. Sunak steht in der Kritik, weil er am Mittwoch die Definition des Frauseins als politischen Streitpunkt ausgenutzt hatte, während die Mutter des getöteten Mädchens als Gast das Parlament in London besucht hatte. Die 16-jährige Brianna war vor einem Jahr von zwei Teenies ermordet worden (MANNSCHAFT berichtete). Dabei spielten laut Richterin auch transfeindliche Motive eine Rolle.
«Die Identitäten von Menschen sollten nicht auf diese Weise ausgenutzt werden und ich persönlich bin schockiert über seine Äusserungen und finde, er sollte sich für seine Bemerkungen entschuldigen», sagte der Vater demnach weiter.
Sunak zählte bei der Debatte mehrere Punkte auf, bei denen Oppositionsführer Keir Starmer angeblich einen Rückzieher gemacht habe. Dabei machte sich Sunak darüber lustig, dass es dem Chef der Labour-Partei schwerfalle, «eine Frau zu definieren». Starmer reagierte empört. Es sei eine Schande von Sunak, dies ausgerechnet dann zu sagen, wenn Briannas Mutter im Unterhaus zuhöre. Daraufhin riefen auch mehrere Abgeordnete «Schande».
Starmer betonte, die Rolle des Premierministers bestehe darin, dafür zu sorgen, dass sich alle Bürger*innen sicher und respektiert fühlen. «Es ist eine Schande, dass der Premierminister das nicht teilt.» Die Labour-Abgeordnete Liz Twist forderte eine Entschuldigung. Sunak ging nicht direkt darauf ein. Zum Abschluss der Debatte sagte er, Briannas Mutter habe «angesichts des Allerschlimmsten der Menschlichkeit das Beste der Menschlichkeit» gezeigt. «Dafür gebührt ihr all unsere Bewunderung und unser Lob.»
Wegen des Mords an Brianna waren kürzlich eine 16-Jährige und ein 16-Jähriger zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Sie müssen mindestens 22 beziehungsweise 20 Jahre im Gefängnis verbringen (MANNSCHAFT berichtete).
Wegen Trans-Ausschluss: Lia Thomas zieht vor Gericht. Der Sportgerichtshof CAS in Lausanne soll sich mit dem Fall beschäftigen (MANNSCHAFT berichtete).
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