Tausende gedenken der Opfer des Anschlags von Oslo
Auch in London fand eine Kundgebung statt
Trotz der Absage einer Solidaritätsfeier haben sich nach dem gewaltsamen Anschlag in Oslo am Montagabend Tausende Menschen versammelt.
Sie zogen mit Plakaten und Regenbogenflaggen ins Zentrum der norwegischen Hauptstadt, wie der Sender NRK berichtete. Zuvor hatten die Veranstalter der «Oslo Pride»-Parade die für den Abend angesetzte Solidaritätskundgebung auf Anraten der Polizei kurzfristig abgesagt.
Wenige Stunden zuvor hatte die Behörde den Organisatoren dies empfohlen. Als Grund dafür verwies sie darauf, dass die Kundgebung viel grösser werden dürfte als ursprünglich geplant und man deshalb die Sicherheit nicht garantieren könne.
Der mutmassliche Angreifer, der laut Reuters als Zaniar M. identifiziert wurde, hatte am Wochenende rund um eine beliebte Schwulen-Bar Schüsse abgefeuert. Zwei Menschen starben dabei, 21 weitere wurden verletzt (MANNSCHAFT berichtete).
Auch in London fand am Abend eine Gedenkveranstaltung statt. Bei einer anderen Gelegenheit zeigte sich die schottische SNP-Abgeordnete Hannah Bardell solidarisch mit der LGBTIQ Community: Hass werde niemals gewinnen, doch es gebe noch sehr viel zu tun.
Der norwegische Geheimdienst PST stuft die Attacke als islamistischen Terroranschlag ein. Ein 43 Jahre alter Norweger mit iranischen Wurzeln wurde wenige Minuten nach den ersten Schüssen festgenommen. Das Tatmotiv ist noch unklar. Eine von mehreren Theorien der Polizei ist, dass es sich um ein explizit gegen Homosexuelle gerichtetes Hassverbrechen gehandelt haben könnte.
Die Oslo Pride ist das grösste Fest von sexueller Vielfalt in Norwegen. Die Organisatoren hatten bereits am Samstag ihre Parade durch die norwegische Hauptstadt feiern wollen, diese nach dem Anschlag aber abgesagt (MANNSCHAFT berichtete).
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